Date:23. Mrz 2008

Wirklich auferstanden?

Zeichen der Zeit

Juden Christen

Ausschnitt: AZ Mainz, Ostern 2008, Seite 2

An Ostern stellen sich die Fragen in aller Radikalität:
Ist der auferstandene Jesus Christus der Erlöser aller Menschen?
Hat die Auferstehung ihn ausgewiesen als Gottes Sohn?
Sind die, die an den Auferstandenen glauben, im richtigen Glauben?

Weiter:
Ist der neue Bund in Jesus Christus die Erfüllung des alten, den Gott mit dem Volk Israel geschlossen hat?
Wenn ja, dürfen Christen dann für die Juden beten, dass auch sie Jesus Christus als Messias und Gottes Sohn erkennen?

Und schon wird Religion zur Politik.
Im lateinischen Ritus soll nach der Genehmigung durch den Papst während des Karfreitagsgottesdienstes wieder für die Juden gebetet werden, „damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen“.
Der Streit beginnt. „Die katholische Kirche hat ihre antisemitische Tendenz nicht im Griff“, so Walter Homolka, der Direktor des Ausbildungskollegs für Rabbiner in Berlin. Rabbiner sagen ihre Teilnahme am Katholikentag ab …

Das Christentum – ein verbessertes Judentum?
Der Islam – ein wiederum verbessertes Christentum?
Der Buddhismus – die friedfertigere Religion?
… Alle Religionen nebeneinander … gleichberechtigt … gleichwertig… jede ihre eigene Wahrheit?

Dagegen der Auftrag des Auferstandenen:
„Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28,19-20)

Auftrag Jesu gegen politische Opportunität?
Die Überzeugung, im wahren Glauben zu sein, gegen religiöse Toleranz?

Eine schnelle Antwort kann nur falsch sein, denn sie nähme entweder den eigenen Glauben nicht ernst oder vernachlässigte die Ehrfurcht vor den Überzeugungen anderer.

Als Christ bleibt mir zu sprechen:
“Ich glaube an Jesus Christus,
der am dritten Tage von den Toten auferstand.
Aus diesem Glauben will ich auf andere zugehen
und von der Hoffnung sprechen, die mich erfüllt.“

 

Hubertus Brantzen