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Schon mehrmals war ich pilgern, immer auf der Suche nach Gott. Ob ich Gott gefunden habe? Ich denke ja, tief in mir. Und ich habe ihn auch schon oft wieder verloren. Aber das Pilgern hat mir gelehrt, dass ich regelmäßig auf der Suche nach mir selbst sein muss, um ihn immer wieder neu zu entdecken.
In diesem Jahr geht meine Tochter zur Erstkommunion. Auch wir Eltern bereiten uns vor, um die Kinder gut auf ihrem Glaubensweg zu begleiten. In der letzten Elternrunde kam die Frage auf, welches Gottesbild meinen Glauben prägt. Eine Frage, die mich tief und länger als nur an diesem Abend nachdenken ließ.
Gott der Andere!
Gott ist alles!
Gott ist in mir!
Öffne ich Schubladen für mein Gottesbild, merke ich: In meinem Kopf hat sich ein bestimmtes Bild festgesetzt, eine Ikone nach meinem Geschmack.
Oder brauche ich diese Schubladen, einen Rahmen, damit ich Gott nah sein kann?
Manchmal ist Gott wie ein Ballon, der in den Himmel steigt, und ich lasse aus Versehen die Leine los. Mein Gott schwebt davon. Ich stehe ratlos da, wie ein trauriges Kind und blicke verloren und verlassen dem Ballon hinterher. Aber Gott ist ja gar nicht in diesem Ballon. Es war wohl bloß wieder mein Versuch, Gott irgendwie zu fassen.
Aber ER entzieht sich meinem Schubladen-Denken immer wieder.
Wer bist DU, GOTT, nun eigentlich?
Ich weiß es nicht. Es gibt viele Wörter, die Gott in Sprache fassen wollen: Schöpfer, Allmächtiger, Tröster, Wegbegleiter, Jahwe, Barmherziger, Liebe….
Doch ich spüre Gott tief in meiner Seele:
Eine Wärme, die in mir ein Feuer entfacht, die mich ermutigt, für ihn zu brennen.
– Eine Sehnsucht, die über mein irdisches Dasein weit hinausreicht.
– Eine Liebe, die mich versöhnt mit mir und anderen und die mir Kraft gibt.
– Ich spüre Geist Gottes in mir, der mir die Richtung weist. Auch wenn ich mich oft im Lebenslabyrinth verlaufe, lässt er mich Glaubenswege suchen und finden.
Gott gibt mir immer wieder Hoffnung nicht aufzugeben, er ist mir Trost und Halt, auch wenn Ängste mich umzingeln.
Oder wie meine Tochter auf die Frage, wer Gott sei, antwortet: „Gott ist alles – das ist doch ganz einfach.“
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