Wer ist der Größte?

Gebet

Gipfelkreuz - Kerstin Schroth

Foto: Kerstin Schroth

Sie reden darüber, wer der Größte von ihnen ist …
Ein Menschheitsbegehren, über das die Jünger im Evangelium diskutieren:
Groß und stark und mächtig zu sein,
was zu sagen haben,
Ansehen zu haben, wichtig zu sein –
wer von uns will das nicht?

Du nicht, Herr.
Der Letzte ist der Erste,
der Diener der Größte,
so sagst Du es Deinen Jüngern, sagst Du es uns.
Herr, wann werden wir das jemals lernen?
Im Privaten? In unserer Gesellschaft? In unserer Kirche?
Stattdessen streben wir so oft nach mehr …

Sie kommen mit dem, was sie am Körper tragen;
sonst nichts
mehr.
Nur noch nach Leben, nach Heimat, nach Neubeginn sehnen sie sich,
danach, angenommen zu werden …

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    Du selbst hast dich erniedrigt
    bis zum Tod – so haben wir in dieser Woche
    am Fest Kreuzerhöhung
    die Worte des Paulus an die Philipper gehört.
    Verhöhnt und verspottet wurdest Du,
    deine Kleider wurden Dir entrissen,
    Dein Leben,
    alles.

    Dein und unser Vater
    hat Dich erhöht – erhöht über alle,
    die Macht haben.
    Er erhöht die Niedrigen,
    die arm sind, die klein sind, die schwach sind.
    Sie sind die Größten
    vor Dir.
    Geliebt
    von Dir.

    „Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf;
    Wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“
    So lesen wir es an diesem Sonntag im Markusevangelium.

    Wer sie aufnimmt – nicht nur die Kinder,
    die Alten und die Jungen, die Männer und Frauen,
    die sich auf den Weg gemacht haben …,
    die neue Heimat suchen …,
    wer sie aufnimmt, nimmt dich auf, nimmt Gott selbst auf.

    Herr, lass uns Deine Worte begreifen und danach handeln,
    nicht mehr nach Größe und Macht uns sehnen,
    sondern danach, einander anzunehmen,
    auch den Fremden eine Heimat zu bereiten,
    in ihnen Bruder und Schwester, in ihnen Dich selbst zu erkennen;

    hilf uns, nicht ihnen zu helfen, sondern uns von ihnen helfen zu lassen,
    zu Menschen zu werden –
    im Wissen, dass wir alle einen Platz in Deinem Herzen haben,
    vor Dir wertvoll und kostbar sind.

    Kerstin Rehberg-Schroth

 

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