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Die Weltlage war schon mal hoffnungsvoller. Ein politisches Erdbeben jagt das andere. Politik fühlt sich an wie eine Dramaserie. Wie soll man umgehen mit einer Öffentlichkeit, in der widersprechende Wahrheiten aufeinanderprallen, zur Durchsetzung der eigenen Meinung Halbwahrheiten oder gar Lügen eingesetzt werden? Und die Medien? Mal bringen sie Licht in eine Sache, zu oft gießen sie aber Öl ins Feuer. Warum ständig vom „Streit“ reden statt von Auseinandersetzung?
Dazu schwebt über dem Globus das Schwert nicht gerecht befriedeter Kriege auf allen Kontinenten (3. Weltkrieg, so Papst Franziskus) und das ernste Vorzeichen des Klimawandels mit drohendem Unheil und schon eingetretenen, schlimmen Begleitschäden.
So wundert es nicht, dass sich die Menschen angesichts der Komplexität der Dinge nach Wahrhaftigkeit, Klarheit und Offenheit sehnen. „Das Volk versteht das meiste falsch, aber fühlt das meiste richtig!“ (K. Tucholsky). Ob das stimmt, sei dahingestellt. Egal in welchem Land: Die WählerInnen sind vielleicht frech und anstrengend, aber nicht dumm.
Am letzten Sonntag im Kirchenjahr steht das Christkönigsfest an. Christus steht vor Pilatus und antwortet auf dessen Frage: „Ich bin ein König, in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen“ (Joh 18,37). Doch aller Macht beraubt ist sein Königtum, anders als erwartet, nur ein Reich der Ideen und schönen Innerlichkeit? Sein Thron ist das Kreuz: Selbsthingabe statt Selbstbehauptung. Darin besteht Größe, darum hat der Vatergott ihn über alle erhöht.
Auf welcher Seite stehen wir? Mischen wir insgeheim mit im Machtspiel, wollen unsere Positionen ausbauen, das Sagen haben – als Kirche? Christus hat das Spiel und die Gier nach der Macht durch-kreuzt. Seine Kirche soll es nicht um Selbsterhalt gehen, sondern um die Menschen in ihren existentiellen, geistig-seelischen und materiellen Nöten und Ängsten und die Befreiung daraus.
Dieser entscheidende Paradigmenwechsel sollte uns bewusst sein, wo wir auch leben und was wir tun: Das soeben begangene St.-Martinsfest zeigt, worauf es ankommt: uns nicht einem Herrschaftsverständnis der Welt des „Immer-mehr“ zu verschreiben, sondern als Königskinder Christi seinem Königstitel als Diener am Nächsten und seiner Würde.
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