Wer die Wahl hat…

Von Gott berührt

Foto: Kerstin Rehberg-Schroth

Unser Gott hatte die Wahl und entschied sich
für eine spannungsreiche Gegend,
verband sich mit Menschen –
tja, heute würde man sagen
vielleicht irgendwo zwischen Palästina und Israel,
war präsent auch drumherum
überall.

Nichtsdestotrotz,
sein Volk, die Israeliten
– nein, nicht Israelis, vielleicht viel eher Palästinenser, Araber – oder ganz anders?
-, musste fliehen …
„Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder …“ (Deuteronomium 26,5) –
So ist uns das vielleicht erste Glaubensbekenntnis überliefert:
Gott geht mit
in allem Exodus,
begleitet in die Fremde,
hilft, neue Heimat finden.

So sehr, dass uns
die Bibel erzählt,
dass selbst die Familie seines Sohnes
fliehen musste.
Nach Ägypten.

Gott, danke, dass Deine Bewegung immer weiter geht,
Du Dich durch Flucht, Vertreibung, Migration
immer mehr Menschen bekannt gemacht hast:
Auch mir.
Oder wie sonst konnte
die Geschichte dieses
jüdischen Wanderpredigers,
das einmalige Evangelium,
uns hier in Deutschland erreichen?
Ja, Dein Heiliger Geist wandert mit!
Du überwindest alle Grenzen.

Wir haben die Wahl,
uns wie Du
für Menschenfreundlichkeit, Offenheit und Weite,
für den Reichtum, der in anderen Menschen steckt,
zu entscheiden,
Menschen Heimat zu schenken,
Deinen Sohn so selbst bei uns aufzunehmen (vgl. Matthäus 25,35)
und einmal selbst bei Dir
mit allen Menschen, die Du liebst,
Heimat zu finden.
Wir haben die Wahl
uns für Demokratie und Freiheit, für Vielfalt und Menschenrechte
zu entscheiden,
so wie Du Dich
für jeden und jede
von uns
entschieden hast und täglich neu
entscheidest.
Amen.

Kerstin Rehberg-Schroth