Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ führt seit Wochen die Spiegel- Bestsellerliste (Sachbuch) an. Der bekannte Komiker schildert mit großer Leichtigkeit seinen schweren Pilgerweg nach Santiago de Compostela.
In dem mehr als 300 Seiten dicken Buch kommt das Wort „Gott“ eigentlich nur wenige Male vor. Auf dem 600 km langen Pilgerweg wurde Kerkeling nämlich immer mehr zum Spurensucher im spirituellen Sinne: Man muss dabei nicht immer über Gott reden, man begegnet ihm vielmehr in konkreten Erlebnissen des Alltags.
So berichtet der Pilger Kerkeling, er sei einige Male buchstäblich vom rechten Weg abgekommen. Da macht er folgende interessante Entdeckung:
„Hinterher fällt mir auf, dass jedes Mal, wenn ich auch nur ansatzweise vom Weg ab komme, plötzlich weit und breit keine Schmetterlinge mehr zu sehen sind. Kaum bin ich auf dem Pilgerweg, wimmelt es auch schon wieder von bunten Schmetterlingen … Zwei weitere Male übersehe ich heute beinahe die gelben Pfeile, aber genau im passenden Moment setzt sich einer der Falter als Blickfang auf einen verblassten gelben Pfeil am Wegesrand. Keine Panik, ich halte das jetzt nicht für ein esoterisches Wunder, aber beeindruckend finde ich es schon.“ (S. 64 f).
Am Ziel seiner Pilgerreise beschreibt Kerkeling, wie er Gott versteht und kennen gelernt hat:
„Gott ist das eine Individuum, das sich unendlich öffnet, um alle zu befreien …
Der Schöpfer wirft uns in die Luft, um uns am Ende überraschenderweise wieder aufzufangen. Es ist wie in dem ausgelassenen Spiel, das Eltern mit ihren Kindern spielen. Und die Botschaft lautet: Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein.“ (S. 344 f)
Hape Kerkeling (2006). Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Malik.