Date:24. Jun 2009

Vorsicht ansteckend…

Zeichen der Zeit

Twitter-Portal

Twitter-Portal – www.twitter.com

 

Es ist zurzeit der größte „Hype“ im Netz: Twitter.

140 Zeichen sind das zentrale Kennzeichen des Dienstes: Twitter ist Kommunikation in kürzester Form. Im Web oder mit dem Handy können Kurznachrichten verfasst werden, so genannte Tweets, die dann auf der Seite der „Follower“ – den „Freunden“ des Twitterers – erscheinen. Das soziale Netzwerk beruht darauf, dass man die Nachrichten anderer Benutzer abonnieren kann.

Jeder kann erfahren, wo ich anzutreffen bin!

Twitter als neues Social-Media-Angebot verstärkt die Zurschaustellung des eigenen Lebens für die Öffentlichkeit.

Die anderen Nutzer sind stets darüber informiert, was derjenige wann mit wem tut und wo er gerade anzutreffen ist.

Twitter fußt auf den drei großen Säulen des sogenannten Social Web: Selbstdarstellung, Voyeurismus, Unterhaltung.
Ein Redakteur der Faz unternimmt einen Selbstversuch mit Twitter und schreibt:

„Alle drei Impulse haben mich gepackt. Wenn ich online bin, ist Twitter offen. Die Gedanken wandern immer öfter zum nächsten Tweet…“
Eines Morgens twittere ich: „Ach ja: Hab’ mir heute Nacht um vier noch Tortellini gekocht. War aber zu betrunken, das auch zu twittern. Sorry! Kommt nicht wieder vor.“

Alleine im April ist Twitter.com in den USA um 83 Prozent auf 17 Millionen Besucher gewachsen.

Immer mehr Prominente und Unternehmen nutzen Twitter.

Politiker wie US Präsident Obama, Schauspieler, Popstars und Sportler wie z.B Lance Armstrong ,der schon 70’000 „Follower“ für sich verbuchen kann.

Warum veröffentlichen Stars freiwillig intime Schnappschüsse von sich oder geben angebliche Details aus ihrem Privatleben preis?

Die Reaktionen bei Twitter sind hervorragende Möglichkeiten, um schnell ein Bild vom eigenen Marktwert zu bekommen. Wie kommt das, was ich tue bei den Leuten draußen an?

Durch die übermäßige Präsenz verlieren Stars aber nicht nur ihren Nimbus des Besonderen, sondern werden auch vergänglicher und austauschbarer.

Twitter ist ansteckend und eine einfache, schnelle Methode, Nachrichten zu verbreiten und zu empfangen.

Sogar die Bibel wurde vor kurzem „getwittert“…

In 140 Zeichen „das Wichtigste“ zusammengefasst geliefert bekommen….

Twitter ist nur eine von vielen neuen Möglichkeiten zu kommunizieren, Plattformen wie „Facebook“, „Wer kennt wen“, „Skype“
und Co. sind ebenso beliebt!

Der Markt der unbegrenzten Möglichkeiten weitet sich aus…

Gerade deshalb finde ich es so wichtig, dass man sich immer wieder neu fragt:
Wovon lasse ich mich da gerade anstecken?

 

Birgit Talheimer