Date:18. Dez 2005

Vor lauter Lichter…

Zeichen der Zeit

Weihnachtslichter

 

Unsere Städte sind zugehängt mit Lichtern. Über den Straßenzügen glitzern riesige Sternenbilder. In den Kaufhäusern funkelt es nur so von lichtem Glanz.

Während eines Spaziergangs durch die adventlich und weihnachtlich beleuchtete Vorstadt kam ich zu einem Haus, das über und über mit Lichterketten behängt war. Man sagte mir, dieses Haus sei eine Attraktion, zu der in den vergangenen Jahren viele Menschen gekommen seien. Alle wollten das bunte Bild betrachten. In diesem Jahr war nun von der ganzen Pracht nur noch ein Teil zu sehen. Eine hohe Mauer ließ nur noch den mit Lichtern behängten Dachgiebel erblicken.

Mir schoss bei der Betrachtung dieses Hauses der Spruch durch den Kopf: „Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr.“ Oder angewandt auf die Situation: Vor lauter Lichtern sieht man nicht mehr das eine Licht, das an Weihnachten eigentlich aufgehen soll.

Klar: Keinem soll die kindliche Freude am bunten Lichtermeer verdorben werden. Aber das Warum und Wozu sei angefragt.

Nach dem Spaziergang fuhr ich zu einem Treffen „Sternstunde – Atempause“. Dort erlebte ich dann, wie Menschen die Fragen nach dem Warum und Wozu stellen und einander helfen, Antworten zu finden. Drei Jugendliche spielten die drei Weisen aus dem Morgenland, die darüber diskutierten, warum es sinnvoll sei, sich auf die Suche nach dem Stern ihres Lebens aufzumachen. Und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten sie diesen Fragen:

Was ist der Stern / sind die Sterne in meinem Leben?
Was hilft mir, den Blick nach oben zu richten?
Suche ich nach einem Stern, ohne ihn bisher gefunden zu haben?
Was lässt mich zögern / was gibt mir Mut, dem Stern zu folgen?
Welches sind die Wolken, die sich dazwischen schieben?
Ist Jesus (m)ein Stern, nach dem ich mein Leben ausrichte?