Date:12. Jan 2011

Vaterunser – DAS Gebet

Gebet

Dreifaltigkeit

Grabes- und Auferstehungskirche Jerusalem
Foto: Marie-Luise Langwald

Vaterunser – DAS Gebet

Vater unser im Himmel

Du bist unser aller Vater im Himmel.
Wie ein guter Vater
und wie eine gute Mutter
liebst du jeden einzelnen von uns
und sorgst für uns alle –
ohne Unterschied,
bedingungslos!
So wie wir sind, dürfen wir zu dir kommen,
nichts müssen wir verbergen vor dir.
Du erwartest uns sehnsüchtig
und wir dürfen uns angenommen
und geborgen wissen bei dir.

Geheiligt werde dein Name

Du bist der Ich-bin-da!
Dieser Name, den du uns offenbart hast,
ist deine unverbrüchliche Zusage an uns,
dass du immer bei uns bist
und immer mit uns gehst.
Deinen Namen wollen wir loben und preisen,
ihn wollen wir ehren und heilig halten.

Dein Reich komme

Auch wenn wir es oft nicht merken
und nicht selten sogar daran zweifeln –
du bist längst in unsere Reichweite gekommen.
In deinem Sohn Jesus Christus
kommst du uns entgegen
und reichst uns die Hand.
An uns liegt es, diese Hand zu ergreifen
und Jesus nachzufolgen,
um so dein Reich sichtbar zu machen –
dein Reich des Friedens und der Liebe,
dein Reich der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
dein Reich der Hoffnung und Zuversicht.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden

Immer wieder rufst du uns beim Namen,
immer wieder sprichst du uns an.
Wenn wir dir
mit hörbereiter Sehnsucht entgegen gehen,
werden wir auch in all dem Lärm
und dem Stimmengewirr unseres Alltags
deine Stimme nicht überhören
und werden erkennen, wo du uns ansprichst.
Schenke uns die Bereitschaft,
deinem Ruf zu folgen,
damit dein Wille geschieht
und wir deinen Auftrag erfüllen.

Unser tägliches Brot gib uns heute

Du willst, dass niemand hungern muss,
nicht hungern muss in materieller Not,
auch nicht hungern in Einsamkeit,
Gewalt und Verfolgung,
in Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit.
Du willst unseren Hunger stillen
und alle Not wenden;
du willst, dass jeder – ausnahmslos jeder –
bekommt, was er zum Leben braucht.
Was du uns schenkst,
reicht zum Teilen für alle,
darum lass uns zum Brot für andere werden –
zum Brot der Nähe,
zum Brot der Liebe und des Vertrauens,
zum Brot des Trostes und der Vergebung.

Vergib uns unsere Schuld

So vieles schulden wir dir!
Darum bitten wir dich,
vergib uns alles,
was wir unterlassen und versäumt haben.
Vergib uns,
wenn wir feige und bequem weggeschaut
und uns herausgehalten haben,
wo mutiges Eingreifen notwendig gewesen wäre;
wenn wir gedankenlos geredet haben,
wo wir hätten schweigen müssen.
Vergib uns unsere selbstsüchtigen Entscheidungen,
unsere Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit.

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Lass uns im Licht deiner Vergebung
immer mehr hineinwachsen
in deine barmherzige Liebe!
Weil du uns all unsere Schulden vergibst,
weil du dich immer wieder
unserer Schwachheit erbarmst,
lass auch uns bereit sein
denen zu vergeben,
die uns Achtung und Wertschätzung schulden,
die unsere Bedürfnisse missachten
und uns ihre Nähe verweigern.

Und führe uns nicht in Versuchung

Lass uns nicht in Versuchung kommen,
vom Weg der Liebe und der Vergebung abzukommen;
und wenn wir doch in Versuchung geraten,
dann sei du uns nahe und führe uns.
Lass uns immer wieder zurückfinden
auf den Weg, den du uns zeigst.
Lass uns dich nicht aus dem Blick verlieren.

Sondern erlöse uns von dem Bösen

Befreie uns von allem,
was uns hindert, mit dir verbunden zu bleiben,
von allem Misstrauen
und aller Selbstüberschätzung,
von aller Angst und Hoffnungslosigkeit,
damit wir das Leben in Fülle erlangen können,
das du uns verheißen hast.

Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit.

Du bist der, der uns wahres Leben schenkt,
du bist der, der alle Not lindern
und unserem Leben Sinn geben kann;
du bist der, der alles wandeln
und alles neu schaffen kann.
Du willst uns teilhaben lassen an deiner Liebe.

Amen

Ja,
das wollen wir durch unser Leben bezeugen.

 

Hannelore Bares