Website spiegel-online
Nasa-Sonde „New Horizons“ erreicht Pluto
Als Junge und Heranwachsender habe ich mit großer Begeisterung Science-Fiction-Romane gelesen, die Fernsehserie Raumschiff Enterprise war ein Muss bei damals noch übersichtlichen drei Fernsehprogrammen, ein maßstabgetreues Zweimeter-Pappmodell der Saturn-Rakete, die die Apollo-Kapsel der ersten Mondlandung in den Weltraum beamte, war ein Schatz, den ich in meinem Zimmer hütete.
Jetzt also erreicht eine Nasa-Sonde den Kleinstplaneten Pluto am Rande des Sonnensystems. In den nächsten Tagen wird sie erste Bilder senden. Angesichts der Probleme auf dieser Erde kann man sich durchaus die Frage stellen: Gibt es nichts Besseres zu tun? Und doch: Als ich die Nachricht diese Woche las, war ich wieder fasziniert. Nicht eigentlich in erster Linie aus technisch-naturwissenschaftlichen Gründen. Sondern weil sich angesichts der „unendlichen Weiten“, die sich exemplarisch in dieser Mission auftun, mal wieder vieles relativiert, was mich hier so tagtäglich an Wichtigem und weniger Wichtigem beschäftigt. Weil sich in dem Namen „New Horizons“ eine vertraute Sehnsucht nach raumschaffender Weite widerspiegelt. Und vor allem: Weil ich wieder etwas spüren kann von der Größe und Schönheit des Universums, die mich als gläubigen Menschen unweigerlich die Frage nach Gott, seinem Urheber stellen lässt.
Freuen wir uns einfach mal in diesen Urlaubswochen auf Sommerfotos vom eiskalten Pluto!