Foto: pixabay.com
Wenn ich Zeit und Lust habe und das Wetter es zulässt, schwinge ich mich gerne aufs Rad. Dann fahre ich allein oder mit anderen in die schöne Eifellandschaft hinaus oder besser hinauf und hinab. Die Steigungen und sanften Anstiege fordern Kondition und Kraft heraus. Oben angekommen, mache ich oft eine Pause, besonders wenn da eine Sitzbank steht. Fast immer bietet sich dann ein schöner Ausblick auf einen kleinen Ort oder die herrliche Natur.
Vor kurzem kam mir plötzlich der Gedanke, dass mich das meiste, was ich da sehe, glatt um Längen überlebt: die mächtigen Bäume, die abgezirkelten Fluren und weiten Wälder, die Burgruine da hinten und die Kirche unten im Tal.
Mein Gott, denke ich, ich bin tatsächlich nur “Gast auf Erden und wandere ohne Ruh mit Freuden und Beschwerden der ewigen Heimat zu” (wie es in einem Kirchenlied heißt). Neben einem ernüchternden Gefühl überkam mich auch so etwas wie ein leichter Schrecken über die Vergänglichkeit des Augenblicks und die Rastlosigkeit der Zeit.
Was, wenn alles nur Schall und Rauch, wenn es keine Hoffnung auf ein “danach” gäbe? Immer nur “auf der Rolle” sein? Getrieben, verbraucht, vergessen, verloren …. ein Leben nur im Schein von momentaner Wichtigkeit und scheinbarer Bedeutung – letztlich aber ein dunkles Nichts ohne Sinn. Gruselig und nicht lange zu ertragen, nur trotzig-tapfer zu verdrängen.
Dann fiel sie mir wieder ein – die alles verändernde Hoffnung, die Botschaft vom “ewigen Leben” – hier beginnend, durch den Tod hindurch, nie endend. Eigentlich kaum vorstellbar und doch tief und weit hinten im Gemüt lebendig. Welch ein Glück und ein Trost diese Nachricht doch ist, denke ich. Doch gilt es auch, die gegenwärtige Gnade recht zu fassen – und so schwinge ich mich wieder aufs Rad nach Hause.
Die Texte und Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt, aber dafür geschrieben, dass Sie von Ihnen weiterverwendet werden. Siehe Infos!
Das Copyright für alle Teile der Website liegt bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren und bei www.spurensuche.de und sind urheberrechtlich als Datensammelwerk geschützt.
Wenn Sie Seiten oder Teile für Ihre Website, ihren Pfarrbrief oder anderweitig verwenden, geben Sie bitte immer den Namen der Autorin bzw. des Autors sowie den Namen unserer Website an.
Die an der Seite angegebenen AutorInnen freuen sich, wenn Sie einen kurzen Kommentar oder eine Information schreiben.
Downloads und Kopien sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.
vom 02. 2015 bis 12. 2022 hatten wir
987.651 Besucher, die
2.164.067 Seiten gelesen haben.