Sehnsucht nach Reinheit

Kunst und Kultur

Füße waschen - Istanbul - Foto: Hubertus Brantzen

Foto: Hubertus Brantzen

Diese Männer sitzen an der Außenmauer einer Moschee in Istanbul und waschen ihre Füße.
In allen Kulturen nehmen die Menschen kultische Waschungen vor – als Zeichen ihrer Bitte um Reinheit des Herzens.

Islam – ein Bericht:

Der dritte Khalif, Uthman Ibnu ‘Affan, wusch seine Hände dreimal, dann sein Gesicht dreimal, danach wusch er seine rechte Hand und seinen Arm dreimal bis zum Ellenbogen, dann die linke Hand und den linken Arm bis zum Ellenbogen und strich über seinen Kopf. Zum Schluss wusch er seinen rechten Fuß dreimal bis zu den Knöcheln, dann seinen linken und sagte: “Ich habe den Propheten bei der Gebetswaschung zugesehen und er hat sie genauso durchgeführt, wie ich es soeben tat und gesagt: „Jeder der seine Gebetswaschung auf diese Weise durchführt und dann zwei Rak’a (Gebetseinheiten) betet, in denen er sich nur Allah widmet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“

Altes Testament

Ex 30,17-21: Der Herr sprach zu Mose: Verfertige ein Becken aus Kupfer und ein Gestell aus Kupfer für die Waschungen und stell es zwischen das Offenbarungszelt und den Altar; dann füll Wasser ein! Aaron und seine Söhne sollen darin ihre Hände und Füße waschen.  Wenn sie zum Offenbarungszelt kommen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Ebenso sollen sie es halten, wenn sie zum Altar treten, um den Dienst zu verrichten und um Feueropfer für den Herrn in Rauch aufgehen zu lassen. Sie sollen sich ihre Hände und Füße waschen, damit sie nicht sterben. Dies soll für sie eine immer währende Verpflichtung sein, für Aaron und seine Nachkommen von Generation zu Generation.

Wir heute

Nach der Gabenbereitung tritt der Priester an die Seite des Altars, wäscht sich die Hände und spricht leise:
„Herr, wasche ab mein Schuld, von meinen Sünden mach mich rein.“