Bild: Martina Neugebauer-Renner / Pixabay.com
Neulich standen meine Frau und ich im Supermarkt in der Warteschlange vor der Kasse. Plötzlich tauchte ein großer, schwerer Mann mittleren Alters auf – mit Sonnenbrille, dunklem, schwarzen Vollbart und einer Getränkeflasche in der Hand. Er bewegte sich hektisch und sprach laut in alle Richtungen – warum nur eine Kasse geöffnet sei, dass hier alle Idioten und krank seien! Krass. Wir hatten das Gefühl, dass der Mann angetrunken, außer sich und aggressiv war. Statt sich hinten anzustellen, drängte er sich mitten unter die Wartenden, die ihm gleich Platz machten – vor ihm eine ältere Frau. Wir standen vor ihr und bemerkten, wie sie Angst bekam, ihre Kekse auf das Band zu legen. Keiner sagte etwas, wohl um nicht zur Zielscheibe zu werden.
Dann meinte plötzlich ein Angestellter des Supermarktes: „Hören Sie auf, die Kunden zu verängstigen!“ Der Mann reagierte sofort: „Was willst du denn? Halt die Schnauze!…!“ Und noch etwas Heftigeres. Meine Frau ermutigte die alte Dame, ihren Einkauf auf das Band zu legen. Als der Mann daraufhin etwas zu uns sagte, was wir aber nicht mitbekamen, beschlich uns eine Angst vor Gewalt.
Ich fing an, innerlich zu beten: „O Gott, lass das hier nicht eskalieren! Maria, hilf! Vater im Himmel, Christus, segnet jetzt bitte diesen Menschen!“ Ich drehte mich um: Der Mann war verschwunden, nicht mehr zu sehen, nicht mehr zu hören! Seine Flasche lag noch auf dem Band. Wir gingen an Leuten vorbei, die sprachlos dastanden, und verließen den Markt. Dann fuhren wir auf einer Rolltreppe hoch, merkten aber, dass oben kein Ausgang war. So fuhren wir direkt daneben wieder runter und sahen den Mann auf der anderen Rolltreppe hochfahren: Er schaute zum Supermarkt, stand ruhig da, gab keinen Ton von sich! Völlig verändert!
„Wirklich, der Herr ist an diesem Ort und ich wusste es nicht…!“ (Gen 28,16). „Segnet die, die euch verfluchen… (oder Angst einjagen oder einschüchtern oder …!) (Röm 6,28). Wie schwer fällt es uns manchmal, Herr, deine Spuren im Alltag zu deuten. Du bist uns immer nahe und wir können deine Hilfe erbitten. Sende uns zur rechten Zeit deinen Geist, damit wir jubeln über die Zeichen deiner Gegenwart!
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