Date:25. Mrz 2007

Passion und Verkündigung – Sterben und neues Leben

Gebet

Kaktus

 

Hier in der Straße:
Da erwartet eine Frau ihr Kind;
zwei Häuser weiter fährt eine andere täglich ins Krankenhaus zu ihrem Mann,
der im Koma liegt – es gibt keine Hoffnung mehr.

Vor einigen Jahren erzählte mir eine Frau
vom ersten Besuch bei Tochter und neugeborenen Enkel im Krankenhaus:
Im Stockwerk drüber lag ihr Mann sterbenskrank – er überlebte.

Vor zwei Jahren starb mein Onkel,
seine Tochter konnte ihn nicht mehr besuchen,
da sie wegen eines Kaiserschnittes noch im Krankenhaus liegen musste.

Kinder, die viel zu früh – ja manche noch vor ihrer Geburt – sterben müssen;

Menschen, die immer älter werden, in Gesundheit ein „gesegnetes“ Alter erlangen.

Nur wenige Beispiele,
wie doch so oft Freud und Leid,
Hoffnung und Sorge,
Leben und Tod,
Anfang und Ende
sehr nahe beieinander liegen.

Gott, für uns ist das oft unfassbar, vieles scheint ungerecht und unverständlich,
wir fragen nach dem Wofür, Wozu, Warum;
wir wissen kaum, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können.

Doch Dir ist alles vertraut:
Passionssonntag
nennt die katholische Kirche den Sonntag vor Palmsonntag.
Vielerorts werden die Kreuze verhüllt;
der Blick wird in den kommenden Wochen aufs Leiden gelenkt.

Passionssonntag – in diesem Jahr am 25. März:
Verkündigung des Herrn.
Maria erwartet ihren ersten Sohn.

Am Ende eines Lebens,
in den Qualen des Leben – wird
neues Leben erwartet.

Gott, hilf uns darauf zu vertrauen, dass Du letztlich unser aller Leben willst!
Schenk uns Kraft im Leiden und Freude am Leben, Mut, unseren Weg zu gehen im Vertrauen, dass Du jeden Weg mit uns gehst.
Hilf uns vertrauen, dass das Kind, das Maria erwartet, wirklich „gekommen ist, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben“ – und dass auch alle Passion, alles Leiden letztlich Vorbereitung auf das Osterfest ist, das uns alle einmal erwartet!

Kerstin Rehberg-Schroth