Date:14. Nov 2004

Novemberschatten

Gebet

Nachtfoto mit Laterne

 

Wenn die Schatten der Nächte
immer mehr in den Nachmittag wandern,
dann werden viel Menschen
unruhig,
unsicher,
melancholisch.
Dann denken viele
mit schwerem Herzen
über ihr Leben nach
und über ihren Tod.

Der Besuch an den Gräbern der lieben Verstorbenen
zu Beginn des Monats macht
besinnlich,
lässt innehalten,
macht ein unliebsames Thema
für eine Zeitlang gegenwärtig.

Wenn die Schatten der Nächte
immer bedrängender werden,
dann denke ich auch an das,
was im Schatten meines Herzens schlummert.

Es will endlich ernstgenommen werden.
Es will ins Licht.
Es will gelebt werden,
bevor es mit allen Lebensträumen
ins Grab sinkt.

Gott,
dessen Licht alle Schatten dieser Welt ausleuchtet;
die Schatten der Nacht und
die Schatten in meiner Seele.

Lass mich endlich begreifen,
dass ich nur deshalb „Leben“ sagen kann,
weil wir Menschen das Ende dieses Lebens, den Tod, kennen.
Lass mich endlich begreifen,
dass ich „Licht“ sehen kann,
weil wir Menschen Schatten und Dunkel kennen.

Reiße mich und alle Menschen,
jetzt und in Ewigkeit,
aus den Schatten des Todes.
Und was jetzt im Schatten meines Lebens liegt,
erleuchte mit deinem Schein,
damit ich als vollständiger Mensch leben darf.

HB