Mutige Mutter

Hingeschaut

Schröder


Foto: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AKSchroeder_2009.jpg

“Am wichtigsten ist es, die Arbeitswelt stärker den Bedürfnissen von Familien anzupassen, statt weiter zuzulassen, dass die Familien sich immer wieder den Bedingungen der Arbeitswelt anpassen müssen“, sagte im Februar Familienministerin Kristina Schröder.

Die Mutter-Ministerin hat das auch gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen im Bundestag deutlich gemacht: längere Dienstreisen vermied sie und manche Sitzungen verließ sie früher, um ihre Tochter Lotte zu stillen. Der kinderlosen Kanzlerin gefiel das gar nicht. Bei einem Gipfeltreffen brüskierte sie ihre Mitarbeiterin öffentlich, „ob man nicht vielleicht den Vater noch einmal in die Pflicht nehmen könnte“.  

Schröder selber hat klar gemacht, dass sie nach der Bundestagswahl im September 2013 für ein Ministeramt nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Ein politischer Weggefährte sagte der „Bild am Sonntag“, Schröder sei “Muttersein wichtiger als ihr Ministeramt”.

Dass Kristina Schröder in absehbarer Zeit mehr Zeit für ihre Tochter hat, ist für diese sicher von Vorteil. Denn der persönliche Entwicklungs- und Bildungsstand wird stärker von den Eltern als von der Kita beeinflusst, in welche die kleine Lotte geht.

Professor Wolfgang Tietze, Leiter des Forschungs- und Entwicklungsinstituts „PädQUIS“, macht mit Blick auf Ergebnisse der NUBBEK-Studie deutlich: „Wollen wir Kinder in Zukunft besser unterstützen, müssen wir Familien stärker berücksichtigen als wir es bisher getan haben.“

Klaus Glas