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Beten – mit Gott sprechen, ins Gespräch kommen. Das war das Thema eines Familientages mit den Kommunionkindern und ihren Familien. In der Diaspora ein durchaus anspruchsvolles Vorhaben, haben uns doch die bisherigen Gruppenstunden gezeigt, dass das Gebet nicht allen geläufig ist. An 13 Stationen wurden verschiedenen Gebetsformen vorgestellt. So gab es z. B. das Rosenkranzgebet zu entdecken (ein Rosenkranz hat übrigens 59 Perlen), das Anzünden einer Kerze als Gebet, das Vaterunser einmal anders gehört, eine gar nicht so lange Litanei gebetet, die Psalmen als Teil des Stundengebetes
Die Frage, wie lang denn ein Gebet sein muss (das kürzeste Gebet dauerte ca. 10 Sekunden) weckte ebenso das Interesse, wie die Anregungen zu persönlichem und frei formuliertem Gebet. Die Bibel, ein Buch in vielen verschiedenen Ausführungen und eine Fundgrube für ein Gebet, Hausgebete als Gebete durch den Tag, Segensgebete und Segensrituale, Meditation als Gebet zum ruhig werden, singen als eine weitere Form des Gebetes, fröhlich, mit lauter Stimme und vollem Körpereinsatz. Fürbitten als Gebet für andere, auf Faltblumen notiert, die sich, auf Wasser gelegt, öffnen.
Ein besonderer Moment war die eucharistische Anbetung. Ein stilles Gebet in Gottes Gegenwart vor der Monstranz. Die Gebete stiegen mit jedem Weihrauchkorn auf, das auf der glühenden Kohle seinen Duft entfaltete.
Ein Moment, der mich persönlich sehr berührt hat. Während die Eltern etwas auf Abstand blieben, knieten die Kinder unmittelbar vor dem Altar und ein Blick in ihre Gesichter sagte mehr, als Worte es könnten. Sie waren ganz bei sich. Faszinierend, mit welcher Andacht sie die Weihrauchkörner auflegten. Für mich waren diese Minuten, die im Hintergrund musikalisch mit dem Lied „Bist zu uns wie ein Vater“ begleitet wurden, ein großes Geschenk.
Anbetung, einmal ganz anders und so tief erlebt.
Nach dem gemeinsamen Besuch jeder einzelnen Station war Zeit, einzelne Stationen aufzusuchen, in den ausgelegten Büchern zu blättern, eine Gebetsform auszuprobieren, einen Gebetswürfel zu basteln, selber ein Gebet zu formulieren.
An jeder Station gab es eine Anleitung oder Anregung.
Kinder und Eltern machten regen Gebrauch und schauten sich die ein oder andere Station noch einmal an, bastelten Gebetswürfel, schrieben Fürbitten auf Blumen, blätterten in den ausgelegten Büchern, kamen miteinander ins Gespräch, hielten inne vor der Monstranz oder nutzten die Stille des Meditationsraumes. Das Vaterunser wurde in die richtige Reihenfolge gebracht und so mancher Steckbrief eines Heiligen studiert. Das Stundebuch zur Hand genommen, in der Kinderbibel geblättert und gestaunt, wie ein Buch mit gleichem Inhalt so unterschiedlich aussehen kann.
So viele verschiedene Möglichkeiten, mit Gott ins Gespräch zu kommen, ließen Kinder und Eltern miteinander und untereinander ins Gespräch kommen. Ein gemeinsames Essen der von allen mitgebrachten Speisen beschloss einen reichen Tag.
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