Date:06. Mai 2007

Maiandacht

Gebet

Apsismosaik der Dormitio-Kirche in Jerusalem

Im Mai
nimmt die katholische Kirche
Dich, Maria, besonders in den Blick
als Mutter
des Lebens,
als Königin
der Liebe.

In den Blick genommen
werden im Mai
die Mütter
überhaupt – Muttertag.

Muttermonat? Wonnemonat?
Monat des Lebens? Monat der Blütenpracht?

Und doch hat uns in den letzten Jahren oft
das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht:
Es hat geregnet, war kalt und auch trüb – kein strahlender Sonnenschein

Mütter – sie schenken Leben,
sie schenken Liebe,
sie schenken der Welt viel Sonne –
aber längst nicht alles ist strahlend Sonnenschein.
Viel Leid ertragen
Mütter.

Maria,
Dein Muttersein
war auch alles andere als strahlender Sonnenschein:
Probleme am Anfang: ein Kind im Stall,
unehelich – ein Skandal für Deine Umwelt!
Probleme mit diesem Sohn, der so oft so anders war,
als „man“ das so erwartete;
Probleme mit diesem Sohn, dem Aufrührerischen …
Ein Vorzeigesohn, wie eine Mutter ihn sich wünscht?
Sicher nicht.
Ein Sohn, der verurteilt wurde,
zum Tode verurteilt.
Ein Sohn, der vor der eigenen Mutter starb.
Das Schlimmste für jede Mutter.
Mutter des Toten.

Und doch: Mutter des Einzigen, des Auferstandenen,
des Lebendigen,
Mutter des Lebens!

Mutter Maria, sei heute Mutter aller Mütter,
Mutter für Mütter,
sei Mutter des Lebens
für uns alle!

Kerstin Rehberg-Schroth