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Kunst und Kultur

Corina Kent - Wonderbread

Foto: Wonderbread, 1962, Corita Kent

Die 1918 geborene Corita Kent war Nonne und Popart-Malerin. Die US-amerikanische Schwester schuf in den wilden 60er Jahren knall-bunte, meist in Rot und Gelb-Tönen gehaltene, Bilder. Mit Collagen und Siebdrucken begleitete die kritische Künstlerin das gesellschaftliche Leben der USA.

Wenn man sie heute in Videos sieht, fällt ihr Charme auf. Sie lacht und kokettiert mit ihren Schülern. Sie ist ganz Mensch. Weggenossen berichten, Sister Corita habe einem verzaubern können; Gesprächspartner gewannen den Eindruck, sie seien die wichtigste Person auf der Welt.

Während ihrer Zeit am „Immaculate Heart College“ ertönte während des künstlerischen Tuns Popmusik aus der Musikanlage. Gemeinschaftliche Projekte waren an der Tagesordnung. Sister Corita entwickelte ihre eigenen 10 Gebote für den Umgang mit Kunst. Eine der Regeln lautet: “Sei glücklich, wann immer du es schaffst. Habe Spaß. Das ist leichter, als du denkst.” Kirchliche Feiertage verwandelte die lebensfrohe Nonne in Happenings: schwarz-weiß gekleidete Schwestern tanzten auf der Wiese mit bunten Blumenkränzen auf dem Kopf.

In konservativen kirchlichen Kreisen eckte die Künstlerin mit ihrer Lebens- und Arbeitsweise an. 1968 verließ Sister Corita den Orden und zog nach Boston. Die zuvor unruhig Getriebene wurde deutlich introvertierter. Sie starb im Alter von 67 Jahren an Krebs.

Zu Ihrem Hauptwerk gehört das 1962 entstandene Bild „Wonderbread“. Es ist inspiriert von einer Brotverpackung. “Sie tat für Brot und Wein, was Andy Warhol für die Tomatensuppe tat”,  brachte es die “New York Times” auf den Punkt.

Klaus Glas

>>  Video Sister Corita Kent