Nun sind es Wochen her seit der Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten. Das Schauspiel, das der nun scheidende Präsident Donald Trump auf der großen Weltbühne seit dem 3. November vorführte, kann man nur schwer in Kategorien einordnen. Ist es eine Komödie, ein Lustspiel, ein Krimi, ein Trauerspiel, eine Tragikomödie, ein Drama …?
Gleichgültig, wie man die Vorgänge politisch bewerten mag, steckt wohl das große Lebensthema im Hintergrund: Wie kann der Mensch von dem, was er besitzt, loslassen?
Dieses Thema steht in diesem immer dunkler werdenden Monat November ganz oben auf der Agenda. Mit den Festen Allerheiligen und Allerseelen wurde ein Thema eingeläutet, das alle Menschen ohne Ausnahme ganz persönlich betrifft.
Man sollte denken, dass sich zwei Männer in deutlich vorgerücktem Alter, die sich um die Präsidentschaft bewerben, bewusst wären, mehr als alle Jüngeren vor der Grenze ihres Lebens zu stehen. Das muss nicht heißen, dass Menschen auch in hohem und noch höherem Alter nicht mehr wichtige Aufgaben in der Welt ausfüllen könnten. Es geht darum, die Zerbrechlichkeit des Lebens deutlicher wahrzunehmen als andere. Sogar die Corona-Krise verweist deutlich darauf, wie endlich das Leben ist.
Die Aufregung über die Haltung Trumps gegenüber seinem Herausforderer scheint nun zu Ende zu gehen. Sie könnte Anlass sein, sich selbst zu fragen, wie es um die eigene Fähigkeit steht, loszulassen.