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Die eine Biersorte wirbt mit dem Sturm des Meeres, die andere schenkt Stammtischatmosphäre. Automarken verkaufen nicht nur Autos, sondern Träume von Freiheit und Abenteuer. Die Mode, die wir tragen, die Musik, die wir hören, die Filme, die wir sehen, der Sport, den wir treiben, der Verein, in dem wir Mitglied sind – sie alle sprechen verborgene Sehnsüchte an. Die Werbung nutzt besonders das Fernsehen, um in uns Wünsche nach Dingen eines schönen Lebens zu wecken. Wir alle wollen nirgends so ernst genommen werden wie in unseren Gefühlen.
Das gilt auch für die Religion. Holen die Kirchen die Menschen bei ihren tieferen Lebensgefühlen ab? Von Jesus her müssten sie es stärker tun. Er schaute in die Herzen der Menschen, spürte ihren Empfindungen von Glück und Freude, von Schuld und Sühne nach. Deshalb konnte er zu der Frau sagen: „Ihre vielen Sünden sind ihr vergeben. Denn sie hat viel geliebt. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig.“ (Lk 7,47)
Weil es Vergebung gibt, deshalb gibt es Liebe – und umgekehrt. Das Maß des einen bestimmt das Maß des anderen. Können wir noch unsere Gefühle von Liebe und Leid, von Angst, Aggression, Scham und Schrecken Gott präsentieren? Oder sind wir so im Hamsterrad oder im Egotrip gefangen, dass wir stolz darauf sind, solche „Stimmungen“ erfolgreich zu verdrängen oder selbst zu meistern? Wäre das nicht ein ziemlich steriler „Glaube“?
Jesu Antwort an die Frau „Dein Glaube hat dich gerettet, geh in Frieden!“ lässt keinen Zweifel daran: Ihm waren die Menschen gerade recht, die offen und mutig mit der Lust und der Last ihres Lebens zu ihm kamen. Beweisen sie doch Vertrauen und Hoffnung auf Heil. Unsere Gottesdienste und Feiern sind ziemlich festgelegt. Um Empfindungen vor Gott und voreinander auszusprechen, wären die Fürbitten geeignet – und kleine Kreise, in denen die Hoffnung und die Utopie einer neuen Welt aufblühen.
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