Date:14. Mrz 2014

Krim-Krise

Gebet

Drei Kriegskreuze Foto: Marlies-Schwarzin_pixelio.jpg

Foto: Marlies Schwarzin – pixelio.de

Herr, an diesem Fastenwochenende
richtet sich der Blick vieler Menschen zur Krim,
verfolgen wir gebannt, wie das Referendum ausgeht.
Dabei glauben wir oder zumindest die meisten von uns zu wissen,
was für die Menschen dort am besten wäre.
Das, was unsere Medien zeigen, beweist unsere Meinung

genau 60 Jahre, nachdem
die Krim von sowjetischen Gruppen aus
deutschen Kriegshänden zurückerobert wurde.
Auch damals wussten offensichtlich
so viele, was gut für andere sein soll …

Immer wieder
im Großen
aber auch im Kleinen versuchen Menschen ihre Vorstellung
von Recht und Unrecht
zur Not mit Gewalt durchzusetzen.

Natürlich: Freiheit, Unabhängigkeit, Gewaltlosigkeit –
So viele Werte scheinen klar.
Doch wer gewährt sie tatsächlich?
Wer sorgt für unsere Freiheit? Wer schützt sie?

In Deinem Namen, Herr, haben wir Menschen unendlich viele Kriege verübt,
verüben wir unendlich viele Kriege,
kämpfen wir aber auch im Kleinen
um Dein – oder doch oft eher um unser eigenes – Recht!

Doch, Herr, wer schenkt uns wirklich Freiheit?
Welche Herrschaft schafft Recht und Gerechtigkeit?
Mit welchen Mitteln erlangen wir Frieden?
Herr, wer darf bestimmen, unter welcher Macht Menschen leben?

Wer sonst, als
Du
von dem wir am Sonntag in der Lesung hören,
wie Du dem Abraham aufgetragen hast: Zieh weg aus Deinem Vaterland!
Denn Du bist es, der dem Abraham,
der auch uns immer neu den Segen schenkt!

Herr, Gott, im Großen sind mir meine Hände gebunden,
an den Kriegszenarien, die mir das Fernsehen zeigt,
kann ich nichts ändern,

nur
Dich bitten, dass Du den Menschen beistehst!
Wie auch immer es weitergeht, sorge Du für alle Menschen:
für die, deren Wünsche erfüllt werden,
und für die, die sich beugen müssen.
Schenke Frieden! Schenke Freiheit! Schenke Leben!
Schenke Segen!
Schenke denen, die siegen, Vernunft und Weisheit,
zum Wohle aller zu regieren.

Doch, Herr, im Kleinen bitte ich Dich,
lenke meinen Blick neben all dem Großen
vor allem auf die kleinen Lebensfelder um mich herum,
darauf, wo ich vielleicht schon heute
dazu beitragen kann,
dass die Welt ein klein wenig besser,
ein klein wenig friedlicher und gerechter – segensreicher – wird.

Amen.

Kerstin Rehberg-Schroth