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Eine Woche der Erinnerung liegt hinter uns, die auch die Coronagegenwart nicht komplett zudecken konnte. Das Kriegsende vor 75 Jahren, der Tag der Befreiung, von dem erstmals als deutscher Repräsentant der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner aufsehenerregenden Rede von 1985 gesprochen hat, war der Anlass. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gab es dazu im Vorfeld eine Reihe von Hintergrundberichten und Dokumentationen.
Beeindruckt hat mich dabei besonders eine Dokumentation, die am Montag dieser Erinnerungswoche in der ARD lief und in der ARD-Mediathek auch noch abrufbar ist. Der Dokumentationsfilmer Jan Lorenzer hat heute 80- bis 90-Jährige, verteilt über ganz Deutschland, vor die Kamera geholt und sie einfach von ihren Erinnerungen an die letzten Kriegstage erzählen lassen. Entstanden ist eine ungemein fesselnde und eindrucksvolle Dokumentation, die einen an vielen Stellen sprachlos macht angesichts der Schrecken und Grausamkeiten, die diese Kinder erlebt haben und von denen sie nun als alte Menschen ein Dreivierteljahrhundert später erzählen werden. Die Dokumentation verzichtet dabei – und das ist ihre große Stärke – auf Experten und Expertinnen, die das Erzählte historisch einordnen oder ein Psychogramm dieser Generation zeichnen. Lediglich originale Filmdokumente aus dieser Zeit sind eingespielt. Sie ordnen aber die persönlichen Erzählungen weder ein noch relativieren sie das Erzählte in ihrer Aussagekraft.
In 25 Jahren werden diese Kinder des Krieges nicht mehr von ihren Erlebnissen erzählen können. Umso wichtiger ist es, sie jetzt zu hören und ihre Erzählungen aufzubewahren. „Es gibt kein Ende des Erinnerns“, sagte Bundespräsident Steinmeier vergangenen Freitag bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin zum 8. Mai 1945. Wie wahr!
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