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„The person you have called is temporarily not available.“ Jeder von uns hat diesen Satz wahrscheinlich schon einmal gehört. Jeder von uns weiß, wie es sich anfühlt, wenn der, den wir erreichen möchten, gerade nicht ans Telefon geht. Wir haben Gesprächsbedarf, suchen Kontakt, doch der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung ist gerade verhindert. Kann nicht. Will vielleicht sogar gar nicht. Das fühlt sich selten gut an, doch immerhin startet meist ein Anrufbeantworter und wir können unser Anliegen aufs Band sprechen.
Wenn es um Gott geht, habe ich häufig das Gefühl, dass er temorarily not available ist. Die Leitung scheint dann gekappt zu sein oder die Verbindung ist zu schlecht. Ich habe auf jeden Fall keinen Empfang. Keinen einzigen Balken. Höre kein vertrautes „Hey, schön dass du anrufst“. Noch nicht einmal das aufmunternde Piepen einer Mailboxansage, nach dem ich mein Anliegen vortragen kann. Nichts. Einfach nur: Stille.
Kann er gerade nicht? Will er nicht?
Weiß ich nicht!
Gott ist immer da, heißt es doch eigentlich. Und dann suche ich den Kontakt, will den Kontakt und bekomme trotzdem keine Verbindung. Nichts berührt mich. Die Leitung ist tot. Es muss an mir liegen.
Glaubensfunkloch.
Diese Gedanken können mir die Laune für Tage oder Wochen vermiesen. Und es mag paradox klingen, aber das Einzige, was mir in solchen Situationen hilft, ist: in der Leitung zu bleiben! Weiterquatschen! Die Stille ignorieren und darauf vertrauen, dass sich irgendetwas tut. Dass da doch eine Mailbox angesprungen ist, dass lediglich mein Empfang gerade etwas eingeschränkt ist, weil ich vielleicht durch einen Tunnel fahre, den ich nicht bemerke. „Bitte legen Sie nicht auf, ihre Verbindung wird gehalten“, denke ich dann häufig. Und vertraue.
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