AZ Mainz vom 2. Januar, Titelblatt
Wir leben gleichzeitig in verschiedenen Welten. Unsere Lebenswelten überlappen sich.
Das in diesen Tagen und Wochen wieder deutlich zu spüren.
Zu Beginn des Jahres lebten wir noch in Weihnachtsstimmung. Die Geschenke waren noch nicht lange ausgepackt. Noch stand der Christbaum im Wohnzimmer. Nach der langen Silvesternacht war Ruhe angesagt. Doch da war von den Straßen her laute Fanfarenmusik zu hören. Die ersten Fastnachts- und Karnevalzüge gingen durch die Städte und Orte. Es war nicht zu überhören: Die Kampagne hat begonnen. Für viele Narren und Jecken begann sie schon am 11.11. Doch jetzt ist die heiße Phase angebrochen.
Und während wir noch Christbäume wegräumen, Geschenke umtauschen, mancherorts Schnee schaufeln, beginnt in vielen Gegenden ein Feier- und Sitzungsmarathon. Wie sagte eine Närrin in diesen Tagen: „Zum Glück ist der Aschermittwoch in diesem Jahr bereits Mitte Februar. Wenn die Kampagne so lange dauert, bin ich immer so fertig. Aber was sein muss, muss halt sein!“ Also: gottergeben feiern bis zum Abwinken! Mit Gott ist hier natürlich jener Jokus gemeint.
Also umschalten von Fromm und Familiär auf Närrisch und Öffentlich?
Oder bleibt beides in mir präsent?