Foto:Kerstin Rehberg- Schroth
Fastnachtliches Flehen:
Jesus und die Gebote
Gott, du lässt heute Männer und Frauen
aufs Neue zum Evangelium schauen,
hören auf das, was Jesus hat zu sagen,
damit wir auch mal Neues wagen.
Denn, was er damals hat erkannt,
ist noch heute relevant!
Das gilt auch in Krisen, im Krieg und im Leid,
denn ja, es gilt wirklich allezeit.
Er wollte doch von Herzen gern,
dass alle liebten Dich, Gott, unser‘n Herrn;
wollte, dass alle hörten das Wort,
das bis heute gilt an jedem Ort.
Doch die Menschen verstanden damals nicht,
dass Jesus war kein Bösewicht,
der einfach die Gesetze bricht,
wenn er auch manche Grenze durchbricht.
Gesetzesbrecher nannte man ihn,
weil das den Menschen so erschien,
wenn er durchbricht so manche Schranke,
heilt am Sabbat zum Beispiel Kranke.
Denn es schien für alle klar:
Was immer war, das ist doch wahr!
Ja, alle müssen immer so handeln,
nichts auf Erden kann sich wandeln.
So denkt heut noch mancher Christ:
Was immer war, das ewig ist!
Genauso scheint’s Jesus selbst zu sagen:
Gesetze sind nicht zu hinterfragen:
Jedes Gesetz, das bleibt bestehen,
solange bis Himmel und Erde vergehen.
So konnten wir’s hören, letzte Woch‘,
ja, wirklich, ich erinner‘ mich noch.
Ja, Gesetze haben Bestand,
solange sie richtig angewandt!
Im Sinne der Menschen, um Dich, Gott, zu ehren,
nicht um uns Menschen das Leben zu beschweren.
Allein für die Menschen sind sie da,
damit alle leben Jahr um Jahr,
um Leben zu fördern, nicht zu brechen,
im Sinai gabst, Gott, einst dies Versprechen.
Da gabst Du Moses die Gebote,
als Liebesregeln, nicht starre Verbote,
als Zeichen eines Liebesbandes,
nicht eines einzigen Klerikerstandes.
Manch Einzelregel wird sich wandeln,
wenn wir nur immer aus Liebe handeln.
Es geht um die immer größere Liebe,
zu jedem Menschen, zum Freunde, zum Diebe.
Denn allen gilt Dein Liebesbund,
egal, ob arm, ob reich, ob krank, ob gesund.
So sollen alle Menschen werden
schon vollkommen hier auf Erden.
Drum wird Jesus hier gar streng,
interpretiert die Gesetze einmal eng:
enger gar als es vorher war,
denn die Gesetze sind halt für die Menschen da!
Das ist heftig, das ist krass?
Ja, manchen macht das gar kein‘ Spaß,
zu lieben, die uns selbst nicht lieben,
so wie’s in der Bibel steht geschrieben.
Heißen alle Leut‘ willkommen,
ja, die Heiden und die Frommen,
Zöllner, Priester, Pharisäer,
Afrikaner, Europäer.
In allen wohnt der Heilge Geist;
doch Gott allein nur heilig heißt.
Und nicht manch hochgepriesne Gestalten,
die hier auf Erden die Güter verwalten.
Keiner darf sich wichtig preisen
oder andere nur unterweisen,
der vorne Brot und Wein will wandeln
und hinten dann Kinder tut misshandeln.
Manche Selbstgerechtigkeit
unsrer hohen Geistlichkeit,
die prangerte schon Jesus an
mit seinen Worten dann und wann.
Keiner ist über den andern erhaben,
Du, Gott, schenkst allen Deine Gaben,
für alle willst Du Recht und Freiheit,
Friede, Freude, echte Gleichheit.
Ganz besonders für die Schwachen
und für Unrecht immer Wachen,
willst Du schon im Hier und Eben,
neues, wirklich echtes Leben.
Du, Gott, bist heilig und gerecht,
wer anders denkt, der kennt Dich schlecht.
So heiligst Du uns, damit jeder dann,
sich selbst, seinen Nächsten und Dich lieben kann.
Du schließt nicht aus, willst integrieren,
willst uns motivieren, mal zu probieren,
selbst Menschen zu lieben, die hassen,
vielleicht wird auch uns diese Liebe erfassen.
Diese Liebe, die alle Grenzen übersteigt,
diese Liebe, die sich so weit in die Erde neigt,
dass nicht nur Menschen sind gemeint,
denn Du hast die ganze Schöpfung geeint.
So ist die Natur zu schonen
damit noch weitre Gen’rationen
hier können leben und Dich, Gott, loben,
auf Erden hier und dann dort oben.
Dafür braucht’s, man glaubt es nicht,
auch mal den Narrn, der heute spricht.
Denn er dreht im Spiegel die Regeln der Welt,
so zählen nicht mehr Macht und Geld.
Die Weisheit der Welt, so Paulus spricht,
vor Dir, Gott, nämlich zählet nicht.
Vor Dir ist sie Torheit, nichtig und dumm,
denn bei Dir läuft alles andersherum.
Heilig ist, wer die Schwachheit kennt,
wer Unrecht und Elend beim Namen nennt,
wer selbst kennt Armut, Not und Leid
und lebt in Bescheidenheit.
Wer sieht der Geschwister große Not
und sorgt für deren täglich Brot –
und schaut nicht auf andre von oben drauf,
sondern blickt mit Ehrfurcht zu ihnen hinauf.
Im Wissen, dass vor Dir wertvoll ist,
wer nie und nimmer jemals vergisst,
dass Du heiligst und auch liebst,
wem immer Du das Leben gibst.
So machst Du Deine Welt vollkommen,
willst einen alle, auch die Frommen,
willst einen heute Mann und Frau,
so sag ich Amen und Helau.
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