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“Du hast ja ‘nen Schatten!”, rief jemand laut über den Schulhof und machte gleichzeitig die bekannte Handbewegung, indem er mit dem Zeigefinger an die Stirn tippte. Einige lachten, denn es war klar, was er meinte: Du hast se nicht mehr alle! Du hast „einen Schuss“ oder „den Schuss“ nicht gehört! Wir alle kennen solche Ausdrücke.
Der Begriff des Schattens ist außer beim Wetter meistens negativ besetzt: Gemeint ist dann der Teilbereich der Psyche, des Unbewussten, der die Person unsympathisch, eigenartig, asozial und vielleicht sogar ein wenig “defekt” erscheinen lässt. Die persönlichen Schattenseiten hängen oft mit einem moralischen Problem zusammen, das nicht bewusst ist oder gemacht werden soll. Manchmal entsteht erst durch Verdrehung, Verkrüppelung, Fehldeutung oder missbräuchliche Anwendung natürlicher Anlagen so was wie ein böser Schatten. Es heißt: Man kann seinen Schatten nicht abschütteln. Soll oder braucht man das überhaupt?
In den Psalmen taucht immer wieder das Bild auf von der Geborgenheit „im Schatten des Allmächtigen“ (Ps 91,1) oder „unter Gottes Flügel“ (Ps 36, 57, 63). Von Christus wird prophezeit, dass „er allen leuchten wird, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes (= Reich der Schatten)“ (Lk 1, 79).
Der christliche Künstler S. Köder hat den Auferstandenen nie selbst gemalt, sondern als “Schatten”. Nur etwas, das ist, kann einen Schatten werfen. Der „Unsichtbare“ ist und geht mit – z.B. mit den Emmaus-Jüngern. Als leuchtender Schatten überschattet er die Szene.
Und heute? Wem es bewusst (gemacht) wird, der kann den eigenen “Schatten” getrost im Schatten Jesu bergen. Wir kennen das aus manchen Beobachtungen im Freien: Ein kleiner Schatten verschwindet im Größeren!
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