Foto: pixabay.com
Neulich konnte ich wieder einmal nicht schlafen, saß nachts um 2.30 Uhr auf dem Sofa und zappte mich durch das Angebot bei Netflix, Amazon und Sky. Irgendwann blieb ich bei der Verfilmung des Buches „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling hängen. Das Buch, in dem er seine rund 800 Kilometer lange Pilgerreise auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela beschreibt, hatte mich seinerzeit sehr begeistert.
Auch der Film zog mich in seinen Bann und weckte die gleiche Sehnsucht in mir wie die Lektüre des Buches. Ein paar Wochen lang wollte ich damals unbedingt diesen Weg nach Santiago de Compostela gehen. Wandern. Pilgern. Denn wo, wenn nicht dort, wäre die Chance größer, Gott zu finden? Irgendwo auf diesen 800 Kilometern, würde er mir begegnen. Ganz bestimmt.
Nun, gegangen bin ich den Camino bis heute nicht. Vielleicht wollte ich mich einfach nicht in die rasant wachsende Zahl der deutschen Pilger einreihen, die sich nach der Veröffentlichung des Buches auf ihren Weg machten. Vielleicht war mir das einfach zu gewöhnlich. Gottesbegegnung im massentouristischen Format? Nein, lieber nicht. Wahrscheinlich aber kam ich einfach zu der Erkenntnis, dass der Camino nur ein Werkzeug ist. Ein Mittel zum Zweck. Er öffnet den Einzelnen und richtet ihn aus. Auf sich, auf Gott, auf das, was da im Innen so los ist.
Um den göttlichen Funken zu finden, muss man sich auf den Weg machen. Da bin ich mir sicher. Man muss Weg werden und Weg sein. Aber ich glaube, dass diese Wege überall dort zu finden sind, wo Menschen sich öffnen und ausrichten können. Für die einen ist es der Camino, für die anderen ist es eine Wanderung über die Alpen oder auch nur ein Spaziergang im Wald. Wo der Weg liegt, ist egal. Wo er hinführt, ist entscheidend.
Die Texte und Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt, aber dafür geschrieben, dass Sie von Ihnen weiterverwendet werden. Siehe Infos!
Das Copyright für alle Teile der Website liegt bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren und bei www.spurensuche.de und sind urheberrechtlich als Datensammelwerk geschützt.
Wenn Sie Seiten oder Teile für Ihre Website, ihren Pfarrbrief oder anderweitig verwenden, geben Sie bitte immer den Namen der Autorin bzw. des Autors sowie den Namen unserer Website an.
Die an der Seite angegebenen AutorInnen freuen sich, wenn Sie einen kurzen Kommentar oder eine Information schreiben.
Downloads und Kopien sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.
vom 02. 2015 bis 12. 2022 hatten wir
987.651 Besucher, die
2.164.067 Seiten gelesen haben.