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Die Vereidigung eines neuen US-Präsidenten am 20. Januar ist deshalb ein besonderes Zeitzeichen, weil es sich um das größte und mächtigste Land der Welt mit einer demokratischen Verfassung und Geschichte handelt. Erstmals werden die USA von einem Mann regiert, für den Macht haben und Macht missbrauchen oft identisch sind. Er steht damit in einer Riege mit Autokraten, deren Länder aber traditionell immer schon Diktaturen waren und bis heute sind. Wenn ich mich an meine Kindheit und Jugendzeit erinnere, war Amerika für uns Vorbild und Schrittmacher der Weltpolitik, der Musik-, Mode- und Filmkultur oder auch im Sport. Außerdem war den Nachkriegsgenerationen glasklar, dass Deutschland ohne den Beistand der USA weder den Nazi-Terror relativ schnell besiegt noch selbst demokratische Strukturen und Wohlstand erlangt hätte. Ja selbst die deutsche Wiedervereinigung von BRD und DDR ist letztlich eine Frucht der Anbindung an Amerika und den „freien“ Westen. Wie es weitergeht mit einem Präsidenten, der die demokratischen Fundamente ins Wanken bringt, wird sich zeigen. Wie können wir Deutschen angesichts dieser und anderer Ungewissheiten unseren notorischen Angstreflex durch Hoffnung überwinden und ersetzen?
Als Schönstätter kommt mir zum 20. Januar eine Entscheidung Pater Kentenichs von 1942 in den Sinn. Unglaubliches hatte er damals gewagt: nichts mehr zu unternehmen, um trotz Krankheit „lagerunfähig“ geschrieben und vor dem Transport ins KZ Dachau bewahrt zu werden. Schweren Herzens löste er sich von alldem, was er und seine Gefolgschaft aufgebaut hatten. Der inneren Stimme Gottes und seiner Vorsehung folgend, sah er seinen Platz ab jetzt im KZ. Eine neue Freiheit und eine enorme geistliche Fruchtbarkeit und Tiefe wurden ihm und seiner Bewegung geschenkt.
Hier kommt eine Haltung zum Vorschein, wie sie Jesus als Erlöser vorgelebt hat: von sich selbst absehen, auf den Vatergott hinschauen, über sich selbst hinausgehen in der Hingabe des Lebens für andere – ohne Hintergedanken der Vereinnahmung für eigene Zwecke und Nutzen. Zu allen Zeiten sind ChristInnen zu solchem (Widerstands)Geist und Handeln herausgefordert und fähig gewesen. 2025 dürfen und sollten wir als „PilgerInnen der Hoffnung“ dem hoffnungsfreudig nacheifern.
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