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Zeitenstimme:
Umwandlung des selbstverständlichen Untertanen-Lebensgefühls in mitverantwortliches Hochwertigkeitslebensgefühl.
Gott spricht in der Zeit, in den Seelen der Menschen, in Lebens- und Ideenströmungen. Eine besonders nachhaltige Zeitenstimme will ich hervorheben. Zum ersten Mal in einer Million Jahren Menschheitsgeschichte – so scheint mir – ist ein traditionelles Paradigma am Ende. Ich meine das selbstverständliche Untertanen-Paradigma, -Lebensgefühl und -Bewusstsein der Geschichte. Der durchschnittliche Mensch fand nichts dabei, Untertane zu sein, dies in der Kirche, dem Staat, der Familie und wo auch immer. Dies nicht ohne Konflikte oder Auflehnungen und gelegentlichen Revolutionen.
Gehorsam war blind, gottgewollt, willenlos. Auch und gerade die christliche Spiritualität pflegte dies mit großer Selbstverständlichkeit als Gipfel der Heiligkeit. Gelübde, Gelübdegeist des Gehorsams. Keinen eigenen Willen zu haben und das selbstverständliche Ziel der Kinder-erziehung: Lernen zu gehorchen. Den Willen brechen.
Mehr und mehr ist das neue Paradigma geworden. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf jeden Fall gilt/galt als Ziel unserer kirchlichen Sozialisation , den mündigen Christen, die mündige Christin zu schaffen. Im Staat, im demokratischen Staat war schon länger das Ideal wichtig: mündige Bürger und auch Bürgerinnen. Doch war damit meistens auch nur eine kleinere Gruppe gemeint, die dies beanspruchte oder sich leisten konnte.
Das scheint mehr und mehr anders zu werden oder auch schon anders geworden zu sein. Doch mit wieviel Kolateralschäden?
Wie steht es mit dem „mündige“, erwachsenen Gehorsam? Auch da ist mehr und mehr eine neues Ethos entstanden oder ist am Entstehen. Mitverantwortlicher Gehorsam, nicht militärischer, nicht kindlicher Gehorsam. Partnerschaftlicher Gehorsam.
Und entsprechend ein Leitungsstil, der es ermöglicht oder nahelegt, mitverantwortlich mitzuwirken, sei es durch mitverantwortliches Wissen, Entscheiden, Beeinflussen oder auch widersprechen.
Ein tiefer Mentalitätswandel ist notwendig, sowohl auf Seiten der Leitenden wie der Geleiteten. Und es entsteht/muss entstehen eine neue Geschwisterlichkeit. Nicht leicht, Überlegenheit nicht autoritär zu nützen und Unterlegenheit nicht minderwertigkeitsmäßig und allzu „demütig“ zu kaschieren.
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