Date:11. Jan 2004
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Heimat ist wo…

Gebet

 

„Heimat ist, wo man satt wird.“
So lautete heute
eine Schlagzeile in meiner Zeitung.
Es ging um die Integration
von Ausländern in die deutsche Gesellschaft.

Mein Bedürfnis nach Sattwerden
möchte ich nicht klein reden,
die Abhängigkeit meiner Freuden und Launen
von einem gefüllten Magen
nicht in Abrede stellen.
Doch spüre ich auch,
dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt.
Ohne Brot wird mein Kopf nicht frei,
andere Gedanke zu denken.
Nur mit Brot steigt aber
eine Unzufriedenheit in mir auf,
weil mein Kopf leer bleibt.

Gott,
alle „warten auf dich,
dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein,
öffnest du deine Hand,
werden sie satt an Gutem.“
(Ps 104, 27-28)

Ja, Gott,
der du das Gute für uns willst,
lass mich einsichtig werden,
dass du den Skandal hungernder Menschen
auf unserem Planeten verabscheust.
Lass mich selbst mitwirken,
alle Menschen dieser Erde satt zu machen,
damit ihr Kopf frei wird,
auch über Anderes nachzudenken,
damit ihr Herz frei wird,
sich auch nach Anderem zu sehnen.

Hilf mir selbst, immer deutlicher zu erkennen,
dass mein Herz und mein Leib unruhig bleiben,
wenn ich nur nach den Gütern für den Leib giere.
Schenke mir Ideen, Phantasie,
für andere zu sorgen,
und darin Sinn zu entdecken.

Schenke mir vor allem Einsicht,
dass das Gute aus deiner Hand
Zeichen deine liebenden Begleitung sind,
für mich, für uns, für alle.
Lass sie sich als Spuren deine Liebe entdecken,
die zur ersten und letzten
Heimat führen:
zu dir.

HB