Viele schlaue Menschen versuchten sich daran, mit komplizierten Thesen zu beweisen, ob Gott existiert oder nicht, wie etwa Kant, Descartes oder Thomas von Aquin, der einen kosmologischen Beweis aufstellte, zurückgehend auf die Gedankengänge von Platon. Auch Aristoteles, Cicero oder Pascal mit seiner Wette – alle sind interessant zu lesen und auch wirksam darüber ins Gespräch zu kommen, ob Gott existiert oder nicht. Doch zu welcher Antwort wird man gelangen?
Meine Tochter, zehn Jahre alt, hat da ihre eigene Theorie. Vor ein paar Tagen ging an meiner Arbeitsstelle ein sehr wichtiger Schlüssel verloren, ein Schlüssel der viele Türen öffnet und in falschen Händen jede Menge Schaden anrichten kann. Wir suchten alles ab, hundert Mal in gedanklicher Reihenfolge, wie und wo die Kollegin den Schlüssel verloren haben könnte. Nichts! Sogar unter dem Fahrstuhl im Schacht ließen wir suchen, aber er blieb einfach verschwunden. Die Meldung in der Chefetage hat keinen Jubel ausgelöst, der Schaden ist groß und die Summe für ein neues Schlosssystem auch. Am Nachmittag bin ich verzweifelt in unseren Dom, dort hat der heilige Antonius einen Platz. Ich bat ihn, flehte um seine Mithilfe den verlorenen Schlüssel wiederauftauchen zu lassen. Auch zuhause erzählte ich von meinen Sorgen.
Am nächsten Tag herrschte trübe Stimmung an der Arbeit und viel Schreibarbeit sollte für die Versicherung beginnen. Da kam mir noch eine Eingebung, im Siphon des Waschbeckens zu schauen. Und wie ein Wunder dort lag er! GOTT SEI DANK! Und Antonius!
Am Abend zuhause berichtete ich natürlich ausgiebig über diesen Erfolg. Meine Tochter sagte nur: „Das ist der Beweis, dass es GOTT gibt. Du hast Antonius gebeten zu helfen und er hat es getan, weil GOTT es wollte.“ So einfach ist das. Da fällt mir nur noch ein: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…“ (Matthäus 18,4-5).