Gemeinsam geht es besser!

Zeichen der Zeit

Bild: Fotografie Tageszeitung, Südhessen Morgen vom 08.07.2024

Gemeinsam geht es besser

Während ich diese Zeilen schreibe, ist das Viertelfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußballeuropameisterschaft noch sehr präsent, und sie ist noch, wenn auch leider ohne deutsche Beteiligung, am Laufen. Trotzdem möchte ich versuchen, ein kleines, subjektives Fazit zu ziehen:

Da ist zum einen die deutsche Mannschaft inkl. Trainer und Trainerteam. Das war eine Einheit, ein Team mit Herz und Engagement, einem wertschätzenden Miteinander und einem großen Ziel. Das war einfach ansteckend!

Da ist zum zweiten das bemerkenswerte Statement von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Abschlusspressekonferenz. Er bedankte sich nicht nur bei den Fans (im ganzen Land) für die tolle Unterstützung, sondern äußerte den dringenden Wunsch, dass die „Symbiose zwischen Nationalmannschaft und ihren Anhängern auch in andere, wichtigere Lebensbereiche der Gesellschaft transportiert werde.“ Gemeinsam geht es besser! Das sollten wir alle beherzigen, in großen und in kleinen Dingen (O-Ton Nagelsmann: „Wenn ich dem Nachbarn helfe, die Hecke zu schneiden, ist er schneller fertig.“) Das klingt banal, ist es aber nicht. Diese kleinen Taten können Atmosphäre verändern.

Ein dritter und letzter Punkt: Wir Deutschen (ich sage es sehr pauschal) neigen dazu, ständig Probleme zu sehen, ständig Dinge zu thematisieren, die – angeblich oder real – schlecht laufen, unser Land schlechter zu reden als es ist. Hundertausende von ausländischen Fans haben unsere Gastfreundschaft genossen, haben sich wohl gefühlt, haben tolle Tage und Wochen erlebt. Dass das möglich war und ist – da wäre ein wenig Stolz angebracht, und auch eine Portion Dankbarkeit.

 Wilfried Röhrig 07/2024