Date:13. Jul 2008

Gebet zum Fest des hl. Benedikt

Gebet

sich umarmende Menschen - Skulptur

Foto: Hubertus Brantzen

„Sie (die Mönche) sollen einander in gegenseitiger Achtung zuvorkommen;
ihre körperlichen und charakterlichen Schwächen sollen sie
mit unerschöpflicher Geduld ertragen.
Keiner achte auf das eigene Wohl, sondern mehr auf das des anderen.
In Liebe sollen sie Gott fürchten!“

aus der Regel des hl. Benedikt – RB 72,4-5.7.9

Jesus, ich bitte dich heute besonders für die Menschen, die mich nerven:

weil sie anders denken und reden als ich,
weil sie sich nicht so verhalten, wie ich das gerne hätte,
weil mir ihre Nase nicht passt,
weil …

Es fallen mir oft 1000 Gründe ein, warum ich besser bin als andere. Dabei übersehe ich gerne meine Schwächen und gehe selbstverständlich davon aus, dass ich niemandem auf die Nerven gehe.

Jesus, du hast uns davor gewarnt, den Splitter aus dem Auge des Bruders ziehen zu wollen – und dabei den Balken im eigenen Auge zu übersehen. Bewahre mich also vor Selbstgerechtigkeit.

Schenke mir vielmehr Geduld – und den Blick der Liebe, der im Anderen immer zuerst das Gute sieht.
Herr, hilf mir zu begreifen, dass mich die Schwächen des Anderen zu einer größeren Liebe führen wollen – und zur Demut, weil auch ich meine „Macken“ habe.

Herr, schenke mir Geduld mit mir selbst und den Mitmenschen und lass mich in ihnen deine verborgene Gegenwart erkennen.
 

Markus Lerchl