Fronleichnam – damit verbinde ich Prozessionen:
Als pilgerndes Volk Gottes unterwegs durch die Straßen der Stadt, das Dorf, die Felder,
die Wege geschmückt mit Fahnen und Birkengrün,
singend und betend, den Leib des Herrn in der Monstranz dabei.
Liebevoll geschmückte Altäre, Musikkapellen, die die schönen alten Lieder spielen, Schrifttexte, Gebete, sakramentale Segen an den Stationen und das Highlight, wenn ich es so bezeichnen darf, das Te Deum und der große Schlußsegen in der Kirche, mit viel Weihrauch und noch mehr Inbrunst „Ein Haus voll Glorie schauet“ singend.
Eine beeindruckende Demonstration des Glaubens auch und gerade in der Diaspora.
Und in diesem Jahr, in dem durch die Corona- Pandemie alles so anders ist, fallen sie aus, die farbenprächtigen Prozessionen.
Ja, es gibt Gottesdienste mit sakramentalem Segen, aber dieses bewusste Nach-draußen-Gehen entfällt.
Bleiben wir katholischen Christen damit unsichtbar? Keine Prozession, kein Zeugnis nach außen?
Ich las von einer Gemeinde, die trotzdem die Altäre aufbaut und schmückt und die Gläubigen einlädt, diese zu besuchen und die vorbereiteten spirituellen Angebote dort zu nutzen – unter Einhaltung der Hygienevorschriften.
Neue Wege suchen und finden – als Volk Gottes zeigen: Wir sind da! Corona bremst vielleicht die traditionelle Form aus, aber es fordert uns heraus, kreativ zu werden, unseren Glauben auf andere Weise zu demonstrieren, neu zu denken. Sichtbar zu bleiben, neue Spiritualität zu wagen, vom Heiligen Geist erfüllt den Glauben zu bekennen und anderen zu zeigen: Wir haben eine Botschaft!
Eine frohe Botschaft, die uns erfüllt und die es sich lohnt, weiter zu tragen in die Straßen der Städte und Dörfer.