Date:11. Feb 2007

Fastnacht als Gleichnis

Zeichen der Zeit

Fastnachtsbrunnen in Mainz

Fastnachtsbrunnen in Mainz

An Fastnacht kann man sie wieder sehen: Menschen in bunten Gardeuniformen, die bei den Fastnachtsumzügen mitlaufen. Da gibt es verschiedene Ränge, Befehle und Rituale. Historisch gesehen soll das eine Parodie auf das Militär sein. Wie gut, dass dabei nur mit Konfetti geschossen wird – wenn überhaupt. Fastnacht als Möglichkeit, sich über Dinge lustig zu machen, die ansonsten gar nicht zum Lachen sind. Wie schön, dass es das gibt!
„Gott Jokus“ hat eine eigene „Armee“. Sie besteht aus Menschen, die Freude bringen wollen. Sie opfern dafür Zeit (und sicher auch Geld). Mich fasziniert dieser Gedanke – und ich frage mich, ob die Fastnachtsgarden nicht ein Gleichnis für die Jünger Jesu sein könnten. Jesus hat seine Jünger nämlich beauftragt, Freude zu bringen, indem sie gütig und barmherzig sind:

„Ihr sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen,
auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. (…)
Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“
Lukas 6,35-36

Diese Sätze werden am Fastnachtssonntag in den katholischen Gottesdiensten als Willen Jesu verkündet. Ob Jesu Wunsch mir wohl Befehl ist?
 

Markus Lerchl