Der Deutschen liebstes Kind, zumindest wenn es um Sport geht, steckt in der Krise. Unglaublich, skandalös: Da pfeift ein Schiedsrichter – Robert Hoyzer – Spiele so, dass die Vereine auf dem Rasen gewinnen, auf die er selbst und seine Mitverschworenen im Wettbüro gesetzt haben.
Dann gab es das gewohnte Ritual. Zuerst war er völlig unschuldig. Jetzt will er auspacken. Seine Hinter- und Nebenmänner sollen auch dran glauben, wenn er selbst schon bluten muss. Er versteht sich als Kronzeuge, auf Grund dessen er auf eine Strafminderung hofft.
Sein Geständnis stürzt den Fußball in die Krise, so die Schlagzeilen. Die Printmedien und Rundfunkreportagen zitieren auch ausländische Zeitungen. So fürchten viele Spanier, Fussballnarren wie sie im Buche stehen, um das Image des deutschen Fussballs. Noch sagt keiner: “Die bösen Deutschen!” Doch das wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Ein einzelnes schwarzes Schaf auf grünem Rasen? Oder weiden da noch mehr von dieser Sorte? Die Fußballnation Deutschland muss tief durchatmen.
Die Fußballweltmeisterschaft steht fast vor der Tür – und nun das! Quer durch alle Schichten der Bevölkerung zittern die Fans, wenn sie am Samstag und Sonntag den Tabellenplatz “ihres Vereins” suchen. Jetzt fühlen sich viele betrogen. An Dopingskandale hat man sich irgendwie gewöhnt. Ein Wettskandal triff wohl die meisten unerwartet.
Da dieser Vorgang offensichtlich die Menschen bewegt, tagelang entsprechende Berichte auf der ersten Seite der Zeitungen stehen, geht es wohl um mehr als um ein Kavaliersdelikt in Sachen Hobby.
Hier einge Fragen:
Warum identifizieren sich die Menschen so sehr mit “ihrem Verein”? So wohnen nicht etwa nur um München herum Fans von Bayern München. Selbst “Nordlichter” gehören zur virtuellen Gemeinde.
Warum sind viele so betroffen, dass ein Unparteiischer doch parteiisch war, und das für Geld?
Schwarze Schafe gibt es in allen Lebensbereichen. Doch dieser Vorgang weckt ganz eigene Emotionen.
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