Eucharistie feiern – Eucharistie werden

Moment mal

Bild: Anne-Madeleine Plum

Es gibt Impulse und Besinnungstage, die innerlich verändern. Einen solchen Tag erlebten die Teilnehmer zu Beginn dieses Advents in St. Georgen, also mitten in Frankfurt. Der Jesuitenpater stellte den Advent unter ein Thema, das manchen überraschte: Eucharistie nicht nur feiern, sondern werden. Doch schon bald wurden aus den fast hundert Besuchern wirklich Hörende. Konzentriertes Zuhören, aufmerksame Stille.

Jesus nahm das Brot, dankte und brach es, reichte es seinen Jüngern. Aus diesen so schlichten und vertrauten Worten entwickelte sich eine faszinierende Botschaft. Nehmen, brechen, geben. Drei Worte, drei Verben. Genommen, um gegeben zu werden. Sicher konnte jeder diesen Worten eine ganz eigene, sehr persönliche Deutung geben. Sich von Gott ergreifen lassen und fruchtbar werden, das kann ganz unterschiedliche Wege meinen. Am Beispiel des Märtyrerbischofs von San Salvador, Oscar Romero, wird einer dieser Wege lebendig gezeichnet. Im Jahr 1980 von Scharfschützen am Altar tödlich getroffen wird Romero selbst zum gebrochenen Brot. Ein Mensch, der zwar weiß, dass er sein eigenes Todesurteil unterschreibt, als er sich zum Anwalt des gequälten Volkes macht. Aber nur äußerlich gebrochen, in Wahrheit ein Glaubenszeuge, der zum leuchtenden Hoffnungszeichen wird.

Der ruhige und besonnene Ordensmann, der diese Vorträge hielt, legte in diese Worte auch seine ganze Überzeugung und Hingabe. Tiefe, die berührt und verändert. Advent.

Anne-Madeleine Plum