Bild:Holocoaust-Mahnmal Berlin © wal_172619 / pixabay.com
Seit den Abstimmungen zur Migrationspolitik im Deutschen Bundestag vergangenen Mittwoch und Freitag wird in der Öffentlichkeit erregt über die Vorgänge diskutiert. Aus den vielen Stellungnahmen und Reaktionen der letzten Tage hat mich eine besonders betroffen gemacht.
Der fast hundertjährige Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg hat vergangenen Mittwoch als Reaktion auf die Abstimmung im Bundestag sein Bundesverdienstkreuz zurückgegeben. Erhalten hat er es im Jahre 2017 für seinen Beitrag zur Aufklärung über den Holocaust in Schulen. Zwei Tage später befragt ihn ZEIT online zu seinen Gründen. (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-01/albrecht-weinberg-holocaust-ueberlebender-bundesverdienstkreuz-rueckgabe-afd).
Das kurze Interview mit ihm habe ich mit wachsender Bestürzung gelesen. Einer der letzten Holocaust-Überlebenden kommt angesichts der aktuellen Ereignisse und aufgrund des Erstarkens von Rechtsradikalismus und Antisemitismus in den letzten Jahren zu dem bitteren Fazit, dass sein eigenes Engagement gegen diese Entwicklungen in den Schulen umsonst war.
Wie – so frage ich mich – konnte es nur so weit kommen, dass Albrecht Weinberg sein Empfinden so beschreibt: 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz? Und warum bleibt das, was er uns allen zu sagen hat, in diesen Tagen eigentlich eine Randnotiz? Für mich auf jeden Fall gehört es ganz in das Zentrum der aktuellen Debatten, wie es in diesem Lande mit seiner demokratischen Kultur und im Engagement für ein menschenwürdiges Miteinander weiter geht.
An uns allen liegt es schließlich, dass nicht alles umsonst war.
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