Erzbischof Dr. Ignazio Sanna, Sardinien

 Weg vom Berg der Seligpreisungen zum See Genezaret  – Foto: – Hubertus Brantzen

Predigt ist Kommunikation

Die Kommunikation der Kirche geschieht normalerweise durch Radio und Fernsehen, Facebook, Instagram, Tweet, offizielle Zeitungen wie der Osservatore Romano oder lokale Blätter wie die Pfarrmitteilungen oder die Kirchenzeitung. Es gibt aber besondere Arten von Kommunikation in der Kirche, die spezielle Ziele verfolgen. In der Tat ist die Kirche eine Institution, die die Leute nicht einfach informiert, sondern bildet, die die Sakramente feiert und für das zukünftige Leben Anregungen bringt.

Eine Form spezieller Kommunikation ist die Beichte. In der Beichte gibt es eine aufrichtige Kommunikation zwischen dem Gläubigen, der bereuet, und dem Priester, der die Lossprechung im Gottes Namen erteilt. In dieser Kommunikation gibt es keinen Platzt für fake news. Sie ist sehr demütig, transparent, tröstend.

Eine andere Form spezieller Kommunikation geschieht in der Eucharistiefeier, nämlich in der Homilie, der Predigt. Papst Franziskus so schreibt im Evangelii Gaudium:

 „Die Homilie ist der Prüfstein, um die Nähe und die Kontaktfähigkeit eines Hirten zu seinem Volk zu beurteilen. In der Tat wissen wir, dass die Gläubigen ihr große Bedeutung beimessen; und sie, wie die geweihten Amtsträger selbst, leiden oft, die einen beim Zuhören, die anderen beim Predigen. Es ist traurig, dass das so ist. Dabei kann die Homilie wirklich eine intensive und glückliche Erfahrung des Heiligen Geistes sein, eine stärkende Begegnung mit dem Wort Gottes, eine ständige Quelle der Erneuerung und des Wachstums.“ (Evangelii Gaudium, Nr. 135).

“Die Homilie darf keine Unterhaltungs-Show sein, sie entspricht nicht der Logik medialer Möglichkeiten, muss aber dem Gottesdienst Eifer und Sinn geben. Sie ist eine besondere Gattung, da es sich um eine Verkündigung im Rahmen einer liturgischen Feier handelt; folglich muss sie kurz sein und vermeiden, wie ein Vortrag oder eine Vorlesung zu erscheinen. Der Prediger mag fähig sein, das Interesse der Leute eine Stunde lang wach zu halten, aber auf diese Weise wird sein Wort wichtiger als die Feier des Glaubens. Wenn die Homilie sich zu sehr in die Länge zieht, schadet sie zwei Merkmalen der liturgischen Feier: der Harmonie zwischen ihren Teilen und ihrem Rhythmus. Wenn die Verkündigung im Kontext der Liturgie geschieht, wird sie eingefügt als Teil der Opfergabe, die dem Vater dargebracht wird, und als Vermittlung der Gnade, die Christus in der Feier ausgießt. Eben dieser Kontext verlangt, dass die Verkündigung die Gemeinde und auch den Prediger auf eine Gemeinschaft mit Christus in der Eucharistie hin ausrichtet, die das Leben verwandelt.” (Nr. 138)

Erzbischof Dr. Ignazio Sanna, Oristano /Sardinien

siehe Veröffentlichung: basis-online.net