Date:25. Mrz 2015

Entschiedenheit macht glücklich

 Zeichen der Zeit

Paar mit Kind - Foto: woti61 - pixelio.de

Foto: woti61/ pixelio.de

Millionen von Singles suchen nach einem Partner. Viele gehen dafür aber gar nicht mehr unter die Leute. Stattdessen werden vom Sofa aus per Handy Singlebörsen und Partnervermittlungen im Internet durchstöbert. Es werden Dates ausgemacht, und wenn es ernster wird, zieht man in eine gemeinsame Wohnung. An Heirat oder gar Kinder denken viele noch nach Jahren nicht. Es könnte ja sein, dass einem die Traumfrau oder der Traumprinz doch noch über den Weg läuft. Frau und Mann möchte sich alle Optionen offen halten. Der Trend zu einem Leben mit wenig äußerer Bindung hat zugenommen; so hat sich die Anzahl der „nichtehelichen Lebensgemeinschaften“ in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Der Anteil der Ehe an allen Familienformen hat sich dagegen im gleichen Zeitraum um ein Drittel reduziert.

Sind diejenigen, die sich beziehungsmäßig ein Hintertürchen offen halten, vielleicht besser dran? Mitnichten!  Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA zeigen: Paare, die vor der Ehe auf Probe zusammen leben, haben mehr Probleme miteinander, und sie weisen eine höhere Trennungsrate auf als traditionelle Paare. Kinder, deren Eltern bei ihrer Geburt nicht verheiratet waren, haben gar eine 5-mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine elterliche Trennung mitzuerleben, als Kinder, deren Eltern verheiratet sind.

Das Wort Ehe ist etymologisch mit Ewigkeit verwandt ist, darauf verweist der Theologe und Pädagoge Bernhard Laux. Für den vierfachen Familienvater ist „erklärte Liebe“ etwas Besonderes: das vor Gott und den Menschen geäußerte Versprechen lebenslanger Treue hat seiner Überzeugung nach einen erheblichen Einfluss auf das Lebensgefühl und das Verhalten der Ehe-Partner. Der renommierte Sozialpsychologe David G. Myers konnte das empirisch bestätigen: „Die Ehe ist nicht nur ein Prädiktor für Glück, sondern auch für physische und psychische Gesundheit, sexuelle Befriedigung und Einkommen.“

Das hat auf eigene Weise auch Bronnie Ware erfahren. Die Australierin hat einige Jahre lang Menschen bis zum Tod begleitet und dann das Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ geschrieben. Viele Sterbende bedauern es der Bestseller-Autorin zufolge, zu viel gearbeitet und sich zu wenig Zeit für Familie und Freunde genommen zu haben. Bronnie Ware ist erst mit 45 Jahren Mutter geworden. Sie hat sich bewusst für ein neues Leben entschlossen. Sie wolle später auf ihrem Sterbebett nichts breuen müssen.

Klaus Glas