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Die neue Bundesregierung sieht sich mit einer endlosen Liste von notwendigen Reformen konfrontiert. Mal braucht es mehr, mal weniger Regeln. Eine besonders heikle aber dringliche Aufgabe ist die Regulierung von KI. Mit der Entwicklung des generativen Sprachmodells ChatGPT 2022 hat ein neues Zeitalter begonnen. Es ist die Rede von einer erneuten Kränkung der Menschheit (Lorenz): Nach der kosmologischen (Kopernikus: Erde ist nicht Zentrum), der biologischen (Darwin: Evolutionstheorie) und der psychologischen Kränkung (Freud: der Mensch ist nicht Herr im eigenen Haus) folgt nun die technologische. Schon heute sind Programme in der Lage, Dinge zu tun, die dato hoheitlich der menschlichen Ratio vorbehalten waren. Im Bereich von Literatur, Musik, Kunst, Medizin u.a. finden komplexe Rechnungen statt. Maschinen produzieren Wissen. Aber es ist (noch?) kein kreatives, wirkliches Erschaffen, sondern ein durch Algorithmen gesteuertes Produzieren eines Ergebnisses. Neben der Datensammlung und -analyse und selbstlernenden Prozessen scheint nach oben hin keine Grenze zu sein. Für Demokratien zeichnen sich Gefahren ab, die in Diktaturen heute schon bittere Realität sind: Meinungsmonopol und -manipulation nach Profit- oder/und Machtinteressen, Markt- und Medienbeherrschung, Verlust von Freiheit und Vielfalt.
Wo bleibt da der Mensch in seinem Recht auf Wahrheit und Schutzwürdigkeit gegen Lüge und Betrug? Er braucht den Freiraum eigenen Denkens und Fühlens. Das ist in einer weitgehend gleichgeschalteten Gesellschaft fast unmöglich, anstrengend, oft isolierend, gefährlich, tödlich. Doch zur Freiheit gehört das Bewusstsein, auch anders, ja sogar gegen eine (scheinbare) Offensichtlichkeit entscheiden und handeln zu können.
Es gibt eine Quelle, einen Ursprung freien Denkens jenseits der von Menschen intellektuell oder künstlich erzeugten und kontrollierten Denkschablonen und Verhaltensfolgen: im Sprung „außerhalb des Systems“ im Glauben an, im Vertrauen auf, im Verankert-Sein in eine göttliche Macht und Person. „Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen!“ (Joh 10,2), sagt Jesus von Nazareth. Diese Wahrheit ist er letztlich selbst: „Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben!“ (Joh 12,13). Jesus tut auf seinem Kreuzweg etwas gegen die Logik konsequenter Egozentrik (des Einzelnen, einer Gruppe oder Nation): Die innere Stimme des Vaters bedeutet „Liebe bis zur Vollendung!“ Nennen wir es eine Art emotionaler Intelligenz – die zutiefst urchristliche Ressource. Die österliche „Performance“ ist überraschend und übertrifft alle Erwartungen!
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