Einen Punkt machen

Hingeschaut

road to hell - Foto: Bernd Wolf

Foto: Bernd Wolf

Einfach mal einen Punkt machen

Auf meinem Fußweg zum Bahnsteig 2 im Haltepunkt Böbig begegnet mir seit Wochen der Schriftzug „Road to hell“. Geärgert habe ich mich darüber, dass jemand in die Unterführung diesen Satz gesprüht hat. Aus Ärger wurde Nachdenklichkeit darüber, was denn für mich das Wort Hölle bedeutet und welcher Weg dorthin führt. Die Hölle, das ist für mich der Ort, an dem sinnbildlich Dämonen herrschen.

Meine Frage „Was sind denn überhaupt die Dämonen unserer Zeit?“ führt mich zu diesen Gedanken: All das, was mich von Gott trennt, wodurch Gottesferne anstatt Gottesnähe entsteht. Zum Beispiel Gleichgültigkeit dem Nächsten gegenüber, Konsumrausch, Egoismus und Intoleranz.

Gott will das Heil des Menschen. Er will, dass unser Leben gelingt. Er will, dass wir unter seinem Segen leben und gestärkt durch das Vorbild Jesu auch wieder Segen sind für andere. Er will aber auch, dass wir nicht ausbrennen, sondern Kraft schöpfen durch Auszeiten. Einfach mal einen Punkt machen.
Das gibt uns Antrieb zur Nachfolge Jesu. Wir orientieren unser Tun an dem Leitgedanken: „Bringt uns das dem Vorbild Jesu näher?“ Wenn wir dies mit „Ja“ beantworten, dann werden wir und die Welt um uns herum buchstäblich heil. Dann wird aus Egoismus Nächstenliebe, aus dem Konsumrausch ein kritisches Konsumieren und aus dem „Ich zuerst“ ein „Wir gemeinsam“.

Einfach mal einen Punkt machen. Sich nicht vom Strudel der Dämonen unserer Zeit mitreißen lassen, sondern selber etwas ausstrahlen. So kann jeder sein Christsein unter die Menschen sprühen.

P.S.: Über den Schriftzug „hell“ hat mittlerweile jemand einen Punkt gesetzt. So lese ich nun jeden Morgen „Road to heil“. Geht doch!

Bernd Wolf