Foto: pixabay.com
Dieser Tage war ich auf eine Hochzeit eingeladen. Ein paar Tage vorher erhielt ich eine Nachricht der Braut:
„Heute war ich bei einer Freundin an der Ahr zum Aufräumen. Ihr Haus wurde im Keller und EG überflutet. Sie hatte auch mein Brautkleid, das nun im Ahrwasser getauft wurde. Alles nichts gegen die Ertrunkenen in ihrer Straße und das Ausmaß der Verwüstung…“
Bei der Hochzeit hatte ich die Gelegenheit, mit der Freundin, in deren Haus das Brautkleid zuvor liebevoll geändert wurde, zu sprechen. Mitten in der Flut, als das Wasser noch stieg, hat sie an das Brautkleid gedacht, und es vom Erdgeschoss ins Obergeschoss gerettet. Ein kleines Wunder mitten in der Katastrophe.
Die Braut hat das Kleid bei der Hochzeit getragen. Mit Flut-Spuren. Aber dadurch nicht weniger schön.
Die Flut-Spuren – äußerliche und vor allem auch innerliche – werden bei den Betroffenen noch lange sichtbar und spürbar bleiben. Und dennoch – „Wir sind dankbar, dass wir leben. Und dass wir nicht nur das Brautkleid, sondern auch Menschenleben retten konnten in dieser Nacht“, sagte die Freundin der Braut bei der Hochzeit.
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