Date:14. Jan 2007

Ehrfurcht vor dem Heiligen

Zeichen der Zeit

 

In einer Wiesbadener Kirche steckt ein Mann beim Kommuniongang die Hostie in seine Tasche. Gläubige sind entsetzt und werden handgreiflich, um ihm die Hostie wieder abzunehmen. Der Pfarrer nimmt den Mann sogar in Polzeigriff. Vor dem Staatsanwalt stellt sich heraus: Der Mann kennt sich mit Liturgie nicht aus, der Pfarrer bedauert, den Mann berührt zu haben.

Eine zweite Nachricht:  Ebay will vor Kurzem per Internet eine während einer Papstmesse im Jahr 1998 konsekrierte Hostie versteigern. Nach entsprechenden Protesten wird das Ansinnen rückgängig gemacht. Ebay stellte daraufhin geweihte Hostien auf die Liste der Gegenständen, die als Verkaufsware nicht akzeptiert werden.

Als Katholik, Christ und kirchlicher Insider kann man sich darüber aufregen: Wo bleibt da die Ehrfurcht vor heiligen Dingen? Wo bleibt die angebrachte Scheu vor dem, was anderen heilig ist?

Doch eine Frage: Kann man einem Menschen, der in eine Eucharistiefeier oder Abendmahlsfeier hineingerät, verübeln, wenn er sich nicht auskennt? Religionsausübung oder gar christliche Liturgie ist für viele fremd geworden. Christliche Zeichen und Symbole sind für viele exotische Gegenstände oder Vorgänge.
 
Nicht jammern darüber, wie die Menschen mit dem umgehen, was uns Christen wichtig ist, sondern alles dafür tun, damit den anderen verständlich wird, was uns heilig ist! Alles dafür tun, damit die Menschen auf die Spuren des Heiligen in unserer Welt aufmerksam werden!

HB