Foto: privat
Edith Stein – gestorben am 9. August 1942 – Wissenschaftlerin und Heilige
Über den Lebensstationen dieser faszinierenden Heiligen zum Katholizismus, in den Karmel und schließlich nach Auschwitz, gerät manchmal aus dem Blick, was Edith Stein eben auch war: Emanzipiert, hochintelligent, begabt und mit kritischem Blick für ihre akademischen Lehrer. So schreibt sie etwa über den Historiker Max Lehmann:
Ich freute mich an seiner Art, europäisch zu denken, einem Erbteil seines großen Lehrers Ranke, und war stolz, durch ihn eine Enkelschülerin von Ranke zu werden. Mit seinen Auffassungen konnte ich freilich nicht in allem übereinstimmen. … Da mich Einseitigkeiten immer dazu anregten, der Gegenseite gerechtzuwerden, wurde ich mir hier mehr als daheim der Vorzüge des preußischen Wesens bewußt und wurde in meinem Preußentum bestärkt.
Wie sehr diese jüdische Frau Wissenschaftlerin war und sein wollte, zeigt schon ihre Studienwahl, die sie selbst schildert:
Das Staatsexamen wollte ich ja nur ‚für meine Familie‘ machen, mir war es vorläufig nur um die Wissenschaft zu tun… Eine für mich erfreuliche Tatsache entnahm ich den Prüfungsbestimmungen: daß >Philosophische Propädeutik< Prüfungsfach sei. Natürlich beschloss ich sofort, dieses Fach zu wählen.
Auch ihre Entscheidung, sich für das Wahlrecht von Frauen einzusetzen, bleibt nicht bei der reinen Überzeugung stehen,
das war damals innerhalb der bürgerlichen Frauenbewegung noch durchaus nicht selbstverständlich. Der preußische Verein für Frauenstimmrecht, dem ich mit meinen Freundinnen beitrat, weil er die volle politische Gleichberechtigung für Frauen anstrebte, umfaßte überwiegend Sozialistinnen.
Es war Papst Johannes Paul II, der Teresia Benedicta vom Kreuz 1998 heiligsprach. Der Papst, den viele noch heute nur unter „konservativ“ und „polnisch“ einordnen, selbst ein Heiliger.
Zitate aus:
Edith Stein, Aus dem Leben einer jüdischen Familie, 2019
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