Date:30. Mai 2012

Dreifaltigkeit – Überlegungen einer Vierjährigen

 Gebet

Sooe und Wolken - Foto: Paulwip-Pixelio

Foto: Stephanie Hofschläger – pixelio


„Tschüss, Gott“, so verabschiedete sich meine vierjährige Tochter gestern nach dem Abendgebet von Dir, Gott.
Als ich ihr erklärte, dass sie sich nicht verabschieden müsse, weil Du, Gott, ja auch in der kommenden Nacht bei uns bleibst, meinte sie: „Ja, ich habe mich von einem Gott verabschiedet, die anderen bleiben.“
Es war ihre Antwort auf die Frage, weshalb Du denn überall sein kannst, eine Frage, die sie seit längerer Zeit beschäftigt. Dann musst Du viele sein – viele und irgendwie doch eins.
Mehr und größer als jeder, den sie kennt.

Zwar bist Du nicht viele, aber doch dreifaltig – und dabei ganz eins!
Du bist bei uns – immer und überall,
eine wunderbare Wirklichkeit.
Zu groß, um sie in verständliche Worte zu fassen,
zu groß, um sie hier auf Erden zu begreifen.

Deshalb haben wir Menschen schon früh Bilder gesucht:
Abstrakte Worte der Theologen
oder auch schlichte Worte der Kinder
Alle versuchen auszudrücken, was wir von Dir erahnen.
Denn wie sollten wir je dieses Geheimnis Deiner Größe erfassen?

Auch als ich ihr erklärte, dass Du, Gott, ja nicht geteilt bist, sondern eins und immer ganz bei uns,
hatte meine Tochter eine „Antwort“, nämlich
die nächste Frage: „Hat Gott ein Baby im Bauch?“
Nun, wo so viel unendliche Liebe ist, da strömt sie aus!
Auch wenn ihr hier die Rede vom Heiligen Geist noch fern ist,
so ist aber doch offensichtlich auch für eine Vierjährige klar,
dass es bei so viel Liebe, die Du für uns hast, Kinder geben muss:
Deinen Sohn Jesus Christus
und wir alle als Deine Söhne und Töchter – unendlich geliebt.

Mit dieser Antwort, selbst Dein geliebtes Kind zu sein, schlief sie zufrieden ein.
Gott, lass auch mich immer neu Dich und Deine Liebe suchen:
Ob in den Worten der Bibel,
den Worten der Theologen
oder auch in den Worten der Kinder. Und überall.
Du dreifaltiger, unbeschreiblich liebender Gott!