Bild: Andreas Ruffing
Vergangenen Freitag nahmen meine Frau und ich an einem Gottesdienst für Papst Leo XIV. in meiner Geburtsstadt St. Wendel teil. Am Schluss des Gottesdienstes wurde das Wappen des neuen Papstes über einem Seitenportal angebracht. Der sogenannte Wendelsdom mit dem Grab des Heiligen Wendalinus, eine sehenswerte spätgotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert, wurde 1960 von Papst Johannes XXIII. zur Basilica minor erhoben. Mit diesem Ehrentitel erwirbt die Kirche das Recht, neben dem Wappen des verleihenden Papstes das des aktuellen Nachfolgers Petri aufzuhängen. Als wir in die Kirche kamen, war das Wappen von Papst Franziskus schon abgehängt. So war Platz gemacht für das neue Wappen.
Die kleine Zeremonie hat mich über den aktuellen Anlass hinaus daran erinnert, dass Gehen und Kommen nicht nur für Päpste gelten. Auch Regierungen gehen und kommen, wie wir es ebenfalls im letzten Monat in Deutschland erlebt haben. Die Abfolge von Gehen und Kommen ist aber auch etwas, was unser Leben und unseren Alltag insgesamt prägt. Da ist es gut, wenn es wie letzte Woche im Wendelsdom für die unterschiedlichen Gelegenheiten kleinere oder größere Rituale gibt, die die Übergänge von Gehen und Kommen gut gestalten helfen. Diese Rituale haben wir perfekt in Szene gesetzt für die großen Ereignisse wie jetzt in Rom erlebt, aber sie helfen genauso im kleinen Maßstab im persönlichen Raum unseres privaten oder beruflichen Alltags. Denn im Gehen liegt immer der Schmerz des Abschiednehmens und mit dem Kommen verbindet sich die Spannung unterschiedlicher Erwartungen zwischen „Jetzt wird alles besser!“ und „Da ist nichts zu erwarten!“. Unser Glaube erinnert uns dabei immer daran, dass in diesem stetigen Gehen und Kommen von uns Menschen es jedoch Gott ist, der immer da ist: „Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie.“ (Psalm 102, 28)
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