Deute-Schlüssel Advent

Zeichen der Zeit

Taube - Foto: Hubertus Brantzen

Foto: Hubertus Brantzen

Im Augenblick sind wir nicht darum verlegen, wenn es darum geht, Spuren zu nennen, die uns alle beschäftigen, ohne lange suchen zu müssen.  Aber Spuren Gottes? Des Teufels gar? Es scheint ihn doch zu geben. Ungern spreche ich dies aus, ein widerliches Thema. Spuren jedenfalls, die uns ratlos machen, die uns mit dem Fehlen von Gottesspuren beschäftigen lassen? Oder sind es doch solche? Und warum bzw. wozu dann diese? Und wohin sollen diese führen? Es ist klar, dass ich die schlimmen Vorgänge im Zusammenhang mit dem IS meine.

Passt gut zu dem am ersten Adventssonntag von der Liturgie Hervorgehobenen. Geschichte geht nicht glatt, gar nicht. Und doch hat alles einen Sinn. So die Botschaft. Aber so schnell wird dieser nicht erkannt. Deuteschlüssel Advent. Advent als Erinnerung an die erste Ankunft Christi. Und da die ernüchternde Festellung, dass sich mit der Ankunft Jesu nicht alles zum Besseren gewandelt hat.  Trotz der vielen Beteuerungen der Liturgie. Dann die Vorausschau auf eine erneute Ankunft Christi? Wie? Wann? Zum Gericht. Wenig tröstend ist dies, wo doch so viel abgeurteilt werden müsste. Was vielleicht gar nicht geschehen wird. Gott hat die Sünde zugelassen, um sich umso mehr erbarmen zu können. So Paulus/Augustinus. Neu soll diese Botschaft im kommenden Jahr in unseren Herzen vertieft werden. Ein Jahr der Barmherzigkeit soll es werden.

Damit zusammenhängend die Botschaft der Propheten, auch heutiger Propeheten. Da leuchtet Papst Franziskus herovor. Auf der eben stattgefundenen Afrikareise hat er mehrfach und energisch darauf hingewiesen, dass die Religionen im Dienst des Friedens stehen sollen. Zuletzt  noch, besonders nachdrücklich, in der Hauptmosche von Bougui, der Hauptstadt der zentralafrikanischen Republik. Ein besonders gefährdetes Gebiet. Er hatte keine Angst. Er selbst in Person wollte ein Friedenszeichen sein.

Ja, die Pflicht zum Frieden. Der eben unter großer Beteiligung der ganzen Nation, tatsächlich, in eine neue, die endgültige Phase seines Lebens aufgebrochene und verabschiedete Helmut Schmid, hat öfters darüber nachgedacht und es mehr und mehr auch gefordert, dass nach dem Dekalog und der Deklaration der Menschenrechte es an der Zeit ist, auch die Menschenpflichten zu formulieren und ins Bewusstsein der Menschheit zu heben. Und da sei die erste Pflicht die Pflicht zum Frieden. Daran denke ich in diesen Tagen wieder. Auch Schmidt einer der Propheten?! Der Spiegel brachte einen Essay, der sagt, dass sein Tod uns vaterlos gemacht habe. Wie immer dies ist. Wichtig sind solche Leute. Zu den von mir verehrten Deutern und Meinungsbildnern in unserer Republik gehört er jedenfalls. Mehr als ein Dutzend seiner Bücher habe ich jedenfalls gelesen und sie in meiner persönlichen Bibliothek entsprechend aufgestellt.

Wir gehen auf Weihnachten zu. Fest des Friedens wird es auch genannt. Der Unfriede kränkt an einem solchen Tag besonders schlimm die Herzen vieler Menschen. Bieten wir Gott und den Menschen neu unsere Bereitschaft an, aus unserer Religion noch mehr eine Religion des Friedens zu machen. Und bitten wir Gott, durch den Unfrieden unseren Glauben an Ihn und an die Menschen nicht allzu sehr zu belasten. Und uns immer wieder etwas Trost zu senden, wenn es allzu hart wird.

Herbert King
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