Date:05. Jun 2013

Der Herr weinte

Hingeschaut

Daminus flevit - Jerusalem - Foto: Hubertus Brantzen

Blick auf die Stadt Jerusalem – Foto: Hubertus Brantzen

Wer nach Israel pilgert, kommt am Ölberg in Jerusalem auch in die Kapelle „Dominus flevit“ – „Der Herr weinte“. Diese Kapelle erinnert an das Ereignis:

„Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte:
Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt.
Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.
Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen,
dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.
Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen;
denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt..“ (Lk 19,41-44)

Die Kapelle wurde 1955 nach den Plänen Antonio Barluzzis auf den Fundamenten einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jahrhundert erbaut.
Das Gitter, durch das der Betrachter die Stadt Jerusalem anschaut, zeigt die Zeichen von Brot und Wein.

Die Symbolik: Weil die Stadt und das ganze Volk nicht zum Frieden kommen kann, gibt Jesus Christus sein Leben als entscheidenden Beitrag zum Frieden. Im Zeichen der Eucharistie, des Abendmahls wird diese Hingabe immer  neu gegenwärtig.

Wir wissen mehr als die Menschen damals, sind aber oft vom Frieden genauso weit entfernt.
Die Einladung an uns: Wir mögen die Zeit der Gnade erkennen, wenn er unter uns gegenwärtig ist.

Hubertus Brantzen